Nach dem Schlusspfiff gab es im Lager des FSV Seelbach kein Halten mehr. Foto: Künstle

Trotz 1:3-Niederlage gegen Windschläg am Ziel. Mehr als 600 Zuschauer sehen "Zitterpartie mit glücklichem Ausgang".

Aufstiegsrelegation zur Bezirksliga, Rückspiel: FSV Seelbach – TuS Windschläg 1:3 (0:3). Der FSV Seelbach hat wie erwartet den Aufstieg in die Fußball-Bezirksliga geschafft – aber es war nochmals ein hartes Stück Arbeit.

Windschläg konnte eindrucksvoll nachweisen, beim 1:5 in der Vorwoche unter Wert geschlagen worden zu sein. Die Enttäuschung war dennoch groß. "Seelbach hat den Aufstieg über zwei Spiele hinweg verdient. Aber der spielerisch besseren Fußballmannschaft bleibt der Aufstieg verwehrt", sagte Windschlägs sportlicher Leiter Frank Sachs. Seelbachs Spielausschuss Patrick Toth sprach von einer "Zitterpartie mit glücklichem Ausgang".

Vor 650 Zuschauern gelang dem Gast ein Auftakt nach Maß. In der sechsten Minute verwandelte André Siefert einen Freistoß zum 0:1. Der TuS blieb gegen passive Gastgeber tonangebend, spielte mit hohem Tempo und ohne Druck auf. Die ganz großen Chancen blieben zunächst Seltenheit, abgesehen von einem weiteren gefährlichen Siefert-Freistoß. Diesmal war FSV-Schlussmann Stefan Kopf aufmerksam und packte sicher zu (23.). Anthony Procopio erhöhte in der 36. Minute zum 0:2 für Windschläg, auf der Gegenseite sorgte Fabian Kloos nach einer Ecke für das erste Seelbacher Lebenszeichen. Torhüter Jochen Ziegler klärte spektakulär per Kopf (38.).

Nun nahm die Begegnung an Fahrt auf. Jens May bot sich die Chance zum 0:3, doch die Querlatte verhinderte das Tor (40.). Knüppeldick kam es aus FSV-Sicht, als Kloos seine Nerven nicht im Griff hatte. Nach einem Laufduell kam der zuvor bereits mehrfach hart attackierte Seelbacher zu Fall, revanchierte sich mit einem Tritt und wurde des Feldes verwiesen (42.). Den folgenden Freistoß verwandelte Siefert zum 0:3 (43.). Die wackligen Hausherren waren froh, sich mit dem 0:3-Zwischenstand in die Pause zu retten. "Es war utopisch, mit 5:0 zu gewinnen. Allerdings hätten wir zur Pause mit diesem Resultat führen können", meinte Sachs nachdenklich. Toth: "Wir waren trotz der sehr guten Ausgangslage unverständlicherweise nervös. Vielleicht war auch etwas Überheblichkeit dabei."

Nach dem Seitenwechsel wollte der Gast ebenso engagiert weitermachen, doch die Begegnung wies lange nicht mehr den Fluss aus den ersten 45 Minuten auf. Seelbach stand defensiv ähnlich massiv und kompakt wie im Hinspiel. Trainer Markus Lach wollte wie bereits im Hinspiel über Konter zum Erfolg kommen, den einen beruhigenden Treffer setzen.

Frank Sachs: "Uns hat das vierte Tor als Türöffner gefehlt. Danach wurde es immer schwerer gegen den defensiven FSV. Alles in allem war es aber okay, die Mannschaft hat sich nach dem Rückschlag der Vorwoche zurückgemeldet.".

In der Nachspielzeit verkürzte der eingewechselte Ralph Linster nach einem Konter noch auf 1:3 (90.+3).

Nach dem Schlusspfiff kannte der Jubel der Gastgeber keine Grenzen mehr. "Wir sind auf einen sehr starken Gegner getroffen. Die Aufstiegsfreude ist groß, auch wenn wir ausgerechnet in der Relegation unsere zwei schlechtesten Spiele in der Rückrunde abgeliefert haben", fasste Toth zusammen. FSV Seelbach: Kopf; J. Gür, Weichert, Fehrenbach, Schell (39. Garneau), Roth, Hacker (44. Linster), Schweiß, P. Gür (53. Weber), J. Schwab, Kloos. TuS Windschläg: Ziegler; Spinner (70. Hurst), Joggerst, Procopio, Köpke, M. Gütle, Tonon, B. Schwab, May (83. Weiglein), Siefert, J. Gütle. Tore: 0:1 Siefert (6.), 0:2 Procopio (36.), 0:3 Siefert (43.), 1:3 Linster (90.+3). Schiedsrichter: Atamert Icboyun (Rastatt). Zuschauer: 650. Rote Karte: Kloos (Seelbach/42./Tätlichkeit).