Nationalpark-Direktor Wolfgang Schlund montiert bei Seebach ein Holzschild mit der Aufschrift "Nationalpark Schwarzwald". Foto: dpa

Offizieller Festakt zur Eröffnung am Wochenende. Naturherz des Landes wird "eine Spur wilder". Gegner beschmieren Bäume.

Seebach - Der Ministerpräsident kommt und auch Gott gibt seinen Segen: Mit einem Festakt im Beisein von Regierungschef Winfried Kretschmann sowie einem ökumenischen Gottesdienst wird an diesem Wochenende (3./4. Mai) der Nationalpark Schwarzwald offiziell eröffnet.

"Wir freuen uns darauf, dass wir die Besucher mit unserem bunten Programm und zahlreichen Führungen über den Nationalpark und unsere Arbeit informieren können", sagte Nationalpark-Direktor Wolfgang Schlund bei der Vorstellung des Programms am Dienstag. Zu der Feier wird auch Landwirtschaftsminister Alexander Bonde (Grüne) erwartet.

Je deutlicher der Nationalpark erkennbar werde, desto mehr werde sich der Widerstand dagegen legen und möglicherweise sogar in Befürwortung umschlagen, sagte Kretschmann. In den mehr als zwei Jahren vor Errichtung des Nationalparkes hatte es zum Teil erbitterte Diskussionen zwischen Landesregierung und Opposition sowie Naturschützern und Holzindustrie gegeben.
Der zehnmal zehn Kilometer große Nationalpark sei das neue Naturherz des Bundeslandes, sagte Schlund laut Mitteilung weiter: "Am 3. und 4. Mai beginnt Baden-Württembergs wildes Herz zu schlagen." Geplant sind am Eröffnungswochenende geführte Touren und Wanderungen sowie ein Familienprogramm. Außerdem sorgt Livemusik regionaler Künstler für Unterhaltung; ein "Naturparkmarkt" verkauft Produkte regionaler Erzeuger.

Den Nationalpark Schwarzwald, der erste Baden-Württembergs, gibt es seit dem 1. Januar. Er umfasst rund 10.000 Hektar, aufgeteilt auf 2500 Hektar im Bereich des Hohen Ochsenkopfs und 7500 Hektar im Bereich des Ruhesteins. Getrennt werden die beiden Gebiete durch Privatwaldflächen.

In den sogenannten Kernzonen des Nationalparks soll der Wald sich selbst überlassen sein: "Die natürliche Entwicklung des Waldes geht langsam voran, aber „Eine Spur wilder“ wird das neue Naturherz des Landes schon bald", hieß es.