Viele Menschen waren angereist zum Jakobspilgertag. Die Gläubigen machten sich auf ihren Weg über die Schwenninger Bahnsteige. Das Pilgerkreuz trug an dieser Stelle Johann Beck aus Bärenthal. Vorne rechts ist Pilgerführer Hubert Stehle aus Hausen im Tal. Foto: Koch Foto: Schwarzwälder-Bote

Viele Menschen strömen zum neunten Jakobspilgertag / Landtagspräsident Guido Wolf: "Beten mit den Füßen"

Von Wilfried Koch

Schwenningen. Der neunte Jakobspilgertag ist ein besonderes spirituelles Ereignis im kulturellen Jahresgeschehen gewesen. Von weither kamen die Pilger. Die Beuroner Jakobspilgergemeinschaft, die "Pro-Lebensqualität-Gemeinden" und die Donaubergland Marketing und Tourismus GmbH hatten zum Pilgern aufrufen.

Aus Sankt Gallen in der Schweiz angereist war Maria Nyffenegger. Alt-Bürgermeister Roland Ströbele vom Organisationsteam betonte, dass das Opfergeld der Pilgermesse für eine neue Jakobusstatue auf Gnadenweiler verwendet werde. Pater Pirmin zelebrierte die Pilgermesse, die der katholische Kirchenchor Schwenningen unter der Leitung von Stephanie Simon und mit Matthias Sattler an der Orgel musikalisch mitgestaltete. Im Anschluss sprach Bürgermeisterstellvertreterin Roswitha Beck aus Schwenningen ein Grußwort.

Von einer würdevollen Messe sprach Bundestagsabgeordneter Thomas Bareiß: "Auch Politiker müssen mal Buße tun und sich auf sich selbst besinnen." Landtagspräsident Guido Wolf erklärte: "Pilgern ist Beten mit den Füßen." Es sei etwas Wertvolles, auf Gottes Spuren zu sich selbst zu finden und die Heimat zu erleben. Nach dem Pilgersegen leitete Margarethe Lang das "Beten mit den Füßen" und das "Pilgern im Schweigen" ein. Hubert Stehle hatte die 13 Kilometer lange Route von Schwenningen über Irndorf nach Gnadenweiler ausgesucht.

Beim Kreuz am "Birkhölzle" auf Schwenninger Gemarkung war die erste Meditation. Weiteren Besinnung der Pilger waren beim Hermle-Kreuz und beim Klaiber-Kreuz, bei auf Irndorfer Gemarkung im Kreis Tuttlingen.

Johann Beck aus Bärenthal hatte das Pilgerkreuz zur Messe nach Schwenningen gebracht und trug es als Erster auf dem Wallfahrtsweg. Im Pfarr- und Jugendheim Irndorf nahmen die Gläubigen das Pilgermahl ein. Am Nachmittag wurde das Pilgern fortgesetzt mit einer Führung durch Hilda Hermann, die Irndorfs Pfarrkirche St. Peter vorstellte. Zur nächsten Station, dem Hilben-Kreuz zwischen Irndorf und Bärenthal, waren die Pilger wieder schweigend unterwegs.

Angekommen an der Edith-Stein-Statue im Bärenthaler Ortsteil Gnadenweiler empfing Bürgermeister Tobias Keller die Pilger. Pater Notker erläuterte die Statue. Abschließend gab es eine Andacht bei der Kapelle "Maria, Mutter Europas". Der Kirchenchor Bärenthal umrahmte den geistlichen Abschluss. Eine letzte Stärkung wurde im nahen Café Kapellenblick eingenommen, ehe die Pilger den Heimweg antraten.