Sonja Kühne freut sich nun auf die Pause. Fotos: Eich Foto: Schwarzwälder-Bote

VolleyballTV Villingen verteilt gegen Bretzenheim Geschenke

Sven Johansson, Trainer des TV Villingen: "Wenn man ein Sechs-Punkte-Spiel in der eigenen Halle verliert, ist dies schon ein Rückschlag. Wir haben zu brav gespielt, die Aggressivität hat gefehlt. Die Verteidigung war in Ordnung, aber im Angriff haben wir zu viele Versuche gebraucht, um Punkte zu machen. Auch die Annahme war sicher nicht im Plusbereich. Es ist eben dann schwer, die Angreiferinnen gut einzusetzen. Bretzenheim hat aber in der Abwehr auch stark gespielt. Man hat auch gesehen, dass einige junge Spielerinnen noch etwas Zeit benötigen." Anke Wetzka, Trainer der TSG Bretzenheim: "Das war ein tolles Spiel – und eine tolle Stimmung. Villingen verfügt über eine starke Abwehr. Für uns war es ein wichtiger Sieg. Wir haben nun in Sachen Klassenerhalt eine gute Ausgangssituation."

Sonja Kühne, Libera des TV Villingen: "Das war natürlich schon eine bittere Niederlage. Wir haben es nicht geschafft, dieses wichtige Spiel zu gewinnen. Bretzenheim hat aber auch gut verteidigt. Die Pause tut uns jetzt sicher gut."

Von Gunter Wiedemann

Keine schöne Bescherung für den TV Villingen. Bei der 1:3 (25:19, 13:25, 10:25, 20:25)-Niederlage im Kellerduell gegen den TSG Bretzenheim spielte der Drittligist über weite Strecken so, wie es die Tabelle ausweist. Als heißer Abstiegskandidat.

"Atemlos" von Helene Fischer schallte aus den Boxen der Hoptbühlhalle nach dem zweiten Satz. Und dies hatte nichts damit zu tun, dass einige Villingerinnen unter der Woche erkältet waren. "Das lasse ich nicht als Entschuldigung gelten", stellte TV-Trainer Sven Johansson, der auf Martina Bradacova verzichten musste, später klar. Aber der Fischer-Song passte dennoch zum Bild, das die Villingerinnen nach dem gewonnenen ersten Satz (25:19) den rund 300 Zuschauern boten. Bretzenheim hatte einfach den längeren Atem, mehr Kraft, war cleverer, hatte im Angriff mehr Optionen, ja war einfach besser. Verunsicherung war dagegen aus den Gesichtern der Villingerinnen abzulesen. Ein Rezept gegen die gute Feldabwehr der Bretzenheimerinnen wollte einfach nicht einfallen. Da halfen auch die zahlreichen Wechsel und Auszeiten von Johansson nichts. Im Angriff zu harm- und zu ideenlos, in der Abwehr ordentlich (Bretzenheim aber besser), bei den Aufschlägen mit Schwächen, in Sachen Abstimmung mit Problemen und bei der Körpersprache mit hängenden Schultern. Der TVV holte in den Sätzen zwei und drei ganze 23 (!) Punkte – und dies in der eigenen Halle gegen einen Aufsteiger und direkten Kandidaten im Kampf um den Klassenerhalt. Immerhin – der Einsatz stimmte. So hielten die Villingerinnen dann auch den vierten Abschnitt bis zum Spielstand von 20:22 offen, doch um 20.32 Uhr war das 20:25 und die 1:3-Niederlage perfekt.

Es war also ein bitterer Abend für den TVV – da konnten die Spielerinnen noch so viele Süßigkeiten nach ihrer letzten Partie des Jahres an die ebenso enttäuschten Zuschauer verteilen. "Wir werden wohl bis zu den letzten Spieltagen um den Klassenerhalt zittern müssen", vermutet der TV-Vorsitzende Manfred Herzner. Weiter geht es für den Tabellenvorletzten – nur die Stuttgarterinnen, die aber nicht absteigen können, haben weniger Punkte auf dem Konto – am 10. Januar. Dann gibt der souveräne Tabellenführer aus Neuwied seine Visitenkarte in der Hoptbühlhalle ab. Spielfilm: 1. Satz: 5:5, 10:10, 18:18, 25:19; 2. Satz: 1:5, 5:10, 12:21, 13:25; 3. Satz: 5:3, 5:10, 6:15, 8:20, 10:25; 4. Satz: 5:5, 7:10, 12:18, 20:22, 20:25.