Oberliga: 08-Neuzugang Stjepan Geng will sich sportlich und beruflich in Villingen weiterentwickeln

Von Michael Eich

Einer der Wintertransfers, auf die beim FC Villingen große Hoffnungen ruhen, ist der Kroate Stjepan Geng. Über einen mit 08-Coach Jago Maric befreundeten Spielerberater fand der 22-jährige Mittelfeldakteur den Weg in den Friedengrund.

"Wir sind uns schnell einig geworden. Für Stjepan war klar, dass er hier mit Fußballspielen nicht so viel verdient – und deshalb auch arbeiten muss", berichtet Maric. In seinem Heimatland spielte Geng seit der Jugend beim Spitzenclub NK Slaven Belupo. Dort kam er zu 40 Einsätzen in der ersten Liga. Doch mit 650 Euro Verdienst monatlich als Profi sah er wenig Perspektiven. Nachdem Geng bei Belupo keinen Vertrag mehr erhielt, wechselte er zum Zweitligisten HNK Segesta Sisak, wo es ebenfalls für ihn nicht voran ging. Deshalb heuerte er als Notlösung im Sommer beim österreichischen Sechsligisten SC Wiesfleck an.

Jetzt versucht er sein Glück in Villingen. Hier fühlt sich der bescheidene und sympathische Fußballer sehr gut aufgenommen. Er bekam gleich eine Wohnung in der Innenstadt. Kürzlich sind ebenfalls seine Frau Matea und seine einjährige Tochter Leona nachgekommen. "Ich hoffe, ich kann mich fußballerisch etablieren und mir in Villingen insgesamt etwas aufbauen", sieht er sein Engagement beim FC 08 nicht nur für seine fußballerische Zukunft als gute Entwicklungschance.

Deshalb will er auch so schnell wie möglich mit dem Deutschlernen beginnen. Momentan kann er sich nur auf Kroatisch verständigen. Dabei sind Coach Jago Maric, sowie seine Mitspieler Dragan und Dejan Ovuka, Marijan Huljic und Daniel Miletic behilflich. Mit einer Arbeitsstelle hat es bereits geklappt. Da es ebenfalls mit der Aufnahme in der Mannschaft sehr gut funktionierte, ist er momentan eigentlich rundherum zufrieden, zumal es für ihn bei den beiden ersten Testspielen gut lief. "In Kroatien wird mehr mit Technik gespielt", sieht Geng den Unterschied zum Fußball in seinem Heimatland.

Dennoch zeigt er sich von seinen neuen Teamkollegen überzeugt. "Wir haben eine gute Mannschaft." Seine Lieblingsposition ist das defensive zentrale Mittelfeld. "Seine Stärke ist die Ballsicherheit und er ist beidfüßig", urteilt Jago Maric nach den ersten zwei Wochen der Zusammenarbeit. Ebenso setzt der Mittelfeldakteur seinen Körper gut ein und kann auf dem Spielfeld auch einmal giftig werden.

"Ich bin aber eher ein Vorbereiter und kein Torschütze", erklärt Geng, der als fußballerisches Vorbild Ronaldinho und als Lieblingsclub den FC Barcelona nennt. Gewöhnen muss er sich momentan an die Villinger Fasnet. Diese kennt er von zuhause nicht. "Ich habe ihm schon gesagt, dass er jetzt in der Innenstadt ein paar Nächte nicht richtig schlafen kann", schmunzelt Jago Maric.

Die Villinger Fans werden Stjepan Geng heute beim Testspiel gegen den SV Linx (14 Uhr) erstmals im Villinger Friedengrund auf dem Kunstrasen sehen können. Neben Stjepan Geng wird auch mit Damian Kaminski ein weiterer Neuzugang im Villinger Trikot zu sehen sein.

Der dritte Winterneuzugang, Müslüm Yelken, wird hingegen heute nach seiner Angina aber noch geschont.