Der plötzliche Wintereinbruch legte auf der B 33 bei St. Georgen den Verkehr lahm. Foto: Eich

Chaotische Verhältnisse auf den Straßen im Schwarzwald. Unter Schnee zentimeterdicke Eisschicht.

Schwarzwald-Baar-Kreis - In ein Schneechaos verwandelten sich die Straßen im Schwarzwald-Baar-Kreis gestern Nachmittag. Der Schwerpunkt lag im Raum St. Georgen, wo nicht geräumte Straßen nach Augenzeugenberichten für kilometerlange Staus führten. Bei Auffahrunfällen wurde nur Blech beschädigt, Personen wurden nicht verletzt. Im Hochschwarzwald begann der Schneefall gegen 9 Uhr, so dass bis gestern gegen 17 Uhr bei der Martinskapelle schon ungefähr 40 Zentimeter lagen. In tieferen Lagen Furtwangens fielen bis zu diesem Zeitpunkt ungefähr 15 Zentimeter.

In VS, Bad Dürrheim, Donaueschingen, Blumberg und St. Georgen verwandelte sich ungefähr gegen Mittag der Regen sich in Schnee. Bis dahin waren die Verkehrswege ohne Behinderungen befahrbar. Die großen Schneemengen in kurzer Zeit stellten die Räumdienste an manchen Orten vor Probleme. »Wir haben viele Unfälle im Kreisgebiet«, so eine Beamtin der Polizeidirektion Villingen-Schwenningen bereits gegen 16 Uhr. Allerdings konstatierte sie nur »Blechschäden«. Anderthalb Stunden später hatte sich an der Situation nichts geändert . »Bei uns klingelt andauernd der Notruf«, so ein Polizeibeamter, der zu diesem Zeitpunkt die Zahl der Unfälle noch nicht beziffern mochte. »Die Leute rufen wegen allen möglichen Sachen an, nicht nur wegen Unfällen, sondern auch, weil sie feststecken und nicht weiterkommen. Was halt so passiert, wenn es schneit.« schon sehr früh kristallisierte sich der Schwerpunkt in St. Georgen heraus. Auf der B 33 zwischen St. Georgen bis Peterzell und Mönchweiler stand der Verkehr stundenlang im Stau.

Eine Stunde später fand Volker Schurr von der Polizeidirektion in Villingen-Schwenningen klare Worte: »Das Problem sind nicht die Unfälle. Das Problem ist, dass der gesamte Verkehr steht. « Bis in die Innenstadt von St. Georgen, in die Ortsteile und nach Tennenbronn in Richtung Schramberg erstreckte sich die Lähmung. Auf der B 33 in Richtung Triberg-Hornberg-Offenburg ging gestern Abend »nix«, wie Schurr sich ausdrückte. Die Autofahrer, ob im PKW oder LKW, mussten bei Minustemperaturen in ihren Fahrzeugen ausharren. Nur ungefähr vier bis fünf Unfälle im Raum Villingen und ebenso viele im Bereich des Polizeireviers St. Georgen hatten sich zu diesem Zeitpunkt ereignet. »Es schneit, es ist glatt und festgefahren, aber die Welt geht nicht unter«, so urteilte ein Polizeibeamter des Reviers St. Georgen am Nachmittag. Streufahrzeuge waren angefordert worden, aber sie kamen offenbar auch nicht durch.

»Solange es schneit, wird der Verkehr stehen bleiben«, so beurteilte Volker Schurr gestern die Situation. Querstehende Lkw blockierten auch die Straßen im Bereich Villingen-Schwenningen, wo der Verkehr stark behindert war. »Es schneit, was das Zeug hält, aber bislang ist es ziemlich ruhig«, meinte hingegen ein Beamter des Polizeireviers Donaueschingen. »Zum Glück ist nicht mal ein Kleinstunfall passiert«. Selbst am Randenaufstieg bei Blumberg blieb das übliche Chaos aus. Die Feuerwehr, die am Wochenende noch mit drohendem Hochwasser zu kämpfen hatte, wurde, so Markus Heinzelmann, Kommandant der Feuerwehr VS, gestern nicht zu Einsätzen gerufen. »Mir ist der Schnee lieber als der Regen«, so Heinzelmann. 30 Zentimeter seien für die Region bis heute morgen vorausgesagt.