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Bundesweit einmaliges Projekt. Hotel komplett auf Behinderte eingestellt. Inklusionsarbeitsplätze entstehen.

Schwarzwald-Baar-Kreis - Mit einem Unterstützungsschreiben der Kreisräte für das Parasolhotel kehrten Jürgen Guse und Günther Tarlatt am Montag nach Bad Dürrheim, beziehungsweise Bräunlingen zurück.

Es soll ein bundesweit einmaliges Projekt werden, für das der Vorsitzende und sein Stellvertreter noch dreieinhalb Millionen Euro sammeln wollen. Das 90-Betten-Hotel ist komplett auf Behinderte eingestellt, barrierefrei mit Tagunsgräumen. Außerdem sollen 20 bis 30 Inklusionsarbeitsplätze entstehen. Aber auch Nichtbehinderte, zum Beispiel Angehörige, sollen dort übernachten können. "Viele Behindertenvereine sagen: Toll, dass so etwas entsteht", erklärte Guse. Vier Professoren der Dualen Hochschule begleiten das Projekt, die Hahn-Schickard-Gesellschaft will für Sensoren und behindertengerechte Mikrosystemtechnik sorgen. Demnächst soll auch die Hochschule Furtwangen ins Boot geholt werden, ergänzte Tarlatt. "Wir sind der Sparkasse Schwarzwald-Baar dankbar, dass sie den Grundstückskauf finanziert", betonte er. Für 2017 ist der Spatenstich vorgesehen. Für das Einsammeln der Spenden benötigen die rührigen Initiatoren eine Stellungnahme des Landkreises, beziehungsweise der Region, ob das Hotelprojekt willkommen ist.

Bei Walter Klumpp (Freie Wähler) auf jeden Fall: Der Bad Dürrheimer Bürgermeister erklärte: "Wir als Stadt würden es sehr begrüßen, wenn das Hotel entstehen würde. Wir verstehen uns als Stadt, die viel für Barrierefreiheit tut und sehen ein großes Potenzial, das nach Bad Dürrheim kommen könnte." Landrat Sven Hinterseh gab sich als privates Mitglied des Fördervereins Parasolhotel zu erkennen und begrüßt das Vorhaben ebenfalls. "Ich bin erstaunt, dass so viele Inklusions-Arbeitsplätze entstehen werden", erklärte Robert Strumberger. Die CDU werde das Unterstützungsschreiben mittragen. "Eine gute Sache, weiter so und hoffentlich viel Erfolg", erklärte Anton Knapp (SPD). Auch Cornelia Kunkis-Becker (Grüne) und Roland Erndle (FDP) sagten Unterstützung zu.

Das Hotelprojekt besitzt ein Alleinstellungsmerkmal. Für Menschen mit Beeinträchtigungen ist es oftmals schwierig, in Deutschland überhaupt Hotelplätze zu finden, die sie beruflich oder privat nutzen können. Vor allem in größeren Gruppen.

Der Grundstückserwerb ist bereits zu Sonderkonditionen abgeschlossen und wird noch mit einer zusätzlichen Spende des Eigentümers in Höhe von 250 000 Euro verbunden. Im Unterstützungsschreiben steht unter anderem, dass der Ausschuss für Bildung und Soziales die Zielsetzung von Tarlatt, nämlich Finanzierung über Drittmittel wie Spenden und Zuschüsse, begrüßt.