Wandern, Wasserfall und Historisches ziehen die Touristen in den Kreis. Foto: Kienzler/Eich/Haid

Mehr Gäste als im Vorjahr in Donaueschingen und im Ferienland. Gesundheitsstadt leidet unter Schmuddelwetter.

Schwarzwald-Baar-Kreis - Trotz der unbeständigen Witterung sind die Übernachtungszahlen im Schwarzwald und auf der Baar in diesem Jahr in der Regel gestiegen. Am genauesten weiß man es schon in Donaueschingen. Bis Ende Juli wurden dort 64.686 Übernachtungen registriert, 13.700 von ihnen von ausländischen Gästen. "Es ist leicht gestiegen", sagt Petra Ovcharovic, Leiterin des Amtes für Kultur und Tourismus in Donaueschingen. Sie hat die Zahlen vom Vorjahr für den gleichen Zeitraum parat: 89.439 Übernachtungen waren es damals, 13 057 von ihnen von ausländischen Gästen.

"Wir sind sehr zufrieden mit den Gästeankünften, es sind auf jeden Fall mehr wie im vergangenen Jahr", sagt Hans-Peter Weis, Chef der Tourist-Info in Schönwald und stellvertetender Geschäftsführer des "Ferienlandes Schwarzwald", in dem die Gemeinden Schonach, Schönwald, Furtwangen und Unterkirnach organisiert sind.

Spürbar sei der erhöhte Bedarf der Touristen nach Informationen vor allem in Schlechtwetterphasen. Gefragt werde nach Alternativen zum Freibad. Das Ferienland ist voll belegt, was die Gästequartiere betrifft. "Die Buchungslage ist sehr gut, die Belegung an und für sich groß."

Allerdings gibt es noch einige freie Quartiere, "aber weniger als im Sommer vor einem Jahr." Zum Teil wurden die Wohnungen und Hotels schon vorher gebucht. Völlig ausgebucht ist Urlaub auf dem Bauernhof.

Das Ferienland ist auf Familien mit Kindern eingerichtet. Bei Regen wird zum Beispiel der Besuch der umliegenden Museen empfohlen. Im Deutschen Uhrenmuseum in Furtwangen und im Phonomuseum in St. Georgen gibt es ein Kinderferienprogramm. Bei Schlechtwetter ist außerdem die Spielscheune in Unterkirnach eine Empfehlung im "Ferienland". In Schönwald ist außerdem "Märchenstunde" angesagt: Bei schönem Wetter werden am Waldrand Märchen erzählt, bei Regen findet die Märchenstunde unter einem Dach statt. Auch ein Malwettbewerb für Kinder gehört zum angebot im "Ferienland".

Viele Spanier und Italiener halten sich zur Zeit in Triberg auf und verbringen dort ihren Urlaub. Das Regenwetter beeinträchtigt nach Auskunft des städtischen Tourismus-Büros das Urlaubsfeeling nicht. Im Gegenteil, der Wasserfall bietet jetzt ein richtiges Naturerlebnis, weil er sehr viel Wasser führt. Als besonderes Angebot für Feriengäste hebt die Tourist-Info in Triberg eine moderierte Tunnelfahrt mit einer Dampflok hervor, die am Samstag, 23. August, 13.10 Uhr in Triberg startet.

Unterkirnach ist momentan ausgebucht. "Sowohl das Hapimag als auch private Unterkünfte im Ort sind total belegt", erzählt Nadine Bachhäubl, Leiterin des Unterkirnacher Tourismusbüros. "In der Spielscheune ist unwahrscheinlich viel los, auch das Hallenbad Aqualino ist sehr frequentiert", erzählt sie. Unterkirnach sei beliebt bei Familien mit Kindern, die Feriengäste kommen meist aus dem Umkreis von 300 Kilometern.

Die "Gesundheitsstadt" in der Region, Bad Dürrheim, verzeichnet bei den Übernachtungszahlen in der ersten Jahreshälfte einen Rückgang. Ein Minus von 2,6 Prozent ergebe sich von Januar bis Mai im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

Der stellvertretende Geschäftsführer der Kur und Bäder GmbH, Markus Spettel, führt das vor allem auf das Schmuddelwetter im ersten Quartal von Januar bis März zurück, das wenig Lust auf Urlaub gemacht habe. Ein weiteres Phänomen, mit dem die Kurstadt zu kämpfen hat, sind die allgemein rückläufigen Aufenthaltsdauern. Laut Spettel müssen immer mehr Gäste nach Bad Dürrheim geholt werden, um die Übernachtungszahlen zu halten. So ist ein Ziel der Kur und Bäder GmbH, die rund 620.000 Übernachtungen vom Vorjahr zumindest zu halten.

In Villingen-Schwenningen sind im vergangenen laut Statistischem Landesamt rund 47.000 Touristen Jahr eingereist. "In den letzten Jahren gab es keine großartigen Schwankungen der Zahlen, deswegen gehen wir davon aus das es sich dieses Jahr um die gleiche Anzahl an Touristen handelt", schätzt Claudia Keller, Leiterin der Tourist-Info der Wirtschaft und Tourismus Villingen-Schwenningen GmbH.

Besonders beliebt soll das Villinger Stadtbild sein. Der Erhalt der Stadtmauer und Türmen lockt auswärtige Gäste aus ganz Europa in das historische Zentrum der Zähringerstadt.