Der erste Spatenstich zum Palliativzentrum (Foto oben) geschah nach einem Regenschauer, der die Ansprachen begleitete. Foto: Eich

Zentrum ist Beispiel für bürgerschaftliches Engagement. Baukosten jetzt auf 3,6 Millionen Euro geschätzt.

Schwarzwald-Baar-Kreis - "Das ist ein wirklich schöner, langersehnter Anlass", sagte Rolf Schmid, Geschäftsführer des Schwarzwald-Baar-Klinikums, beim ersten Spatenstich zum Palliativzentrum. Dazu regnete es in Strömen, so dass die Gäste unter das Dach einer Art Bushaltestelle flüchten mussten. "Das sind die Freudentränen des Himmels", fand Landrat Sven Hinterseh als Aufsichtsratsvorsitzender des Klinikums die passende Erklärung. Schmid und Hinterseh erinnerten an den Spatenstich zum Klinikneubau vor fünf Jahren.

"1,4 Millionen Spenden sind eine starke Leistung"

Der Neubau sei das erfolgreiche Werk aller Akteure, die stolz darauf sein könnten, was geleistet wurde, sagte Hinterseh. Er erinnerte daran, dass 2008 daran gedacht wurde, ein Palliativzentrum an die Onkologie anzubauen. "Aber man war ehrgeizig und wollte einen Neubau." Weil dieser nicht von 281 Millionen für das neue Klinikum zu schultern war, wurden private Spenden gesammelt. "1,4 Millionen Euro zu sammeln, das ist wirklich eine starke Leistung", würdigte Hinterseh den Verein und nannte es "beachtlich, zu sehen, wie die Vereinsmitglieder sich einbringen." Dem Sozialministerium dankte er für einen Zuschuss in Höhe von 1,45 Millionen Euro und ebenso der Deutschen Krebshilfe, die 200.000 Euro Zuschuss gab. Allerdings sei nun mit höheren Baukosten zu rechnen, nämlich mit 3,5 bis 3,6 Millionen, so dass die Summe nicht ausreichen werde.

Das Palliativzentrum sei das allerbeste Beispiel für bürgerschaftliches Engagement und trage zur medizinischen Versorgung auf höchstem Niveau bei. "Ich bin ziemlich sicher, dass das ein beachtliches Bauwerk wird und das Klinikum noch schöner strahlen wird", sagte Hinterseh.

Klaus Lang, der Vorsitzende des Fördervereins Palliativzentrum sprach von einem großen Tag. "Es ist ein wichtiges Zeichen, wir sehen, dass das Zentrum tatsächlich gebaut wird", sagte er. Als Wermutstropfen bezeichnete Lang die "wesentlich" gestiegenen Baukosten. "Nichts ist so schlimm, wie ein angefangenes Bauwerk, das nicht weitergebaut wird", sagte er und dankte allen Spendern und dem Vereinsteam.

Oberbürgermeister Rupert Kubon nannte das Palliativzentrum "eine Einrichtung, die dafür sorgt, dass die Menschen nicht im Regen stehen gelassen werden." Er appellierte an die Bauleitung, dafür zu sorgen, dass die Kosten niedrig bleiben.

Architekt Uwe Schlenker machte es kurz: "Zeit ist Geld, und Geld haben wir nicht", sagte er in seiner Ansprache. Danach griffen die Akteure zum Spaten. Anschließend wurden sie in der Kantine des Klinikums mit Wurstsalat und Getränken bewirtet. Die Abteilung Palliativzentrum wird übrigens von Frank Schaumann geleitet werden.