"Jeder muss bei der Fehlersuche bei sich anfangen." Schwenningens Verteidiger Derek Dinger hat eine klare Meinung. Foto: Eibner Foto: Schwarzwälder-Bote

EishockeyWild Wings in Nürnberg ohne Chance / Chambers-Urlaub steht weiter in der Diskussion

Von Michael Bundesmann

Nürnberg war für die Wild Wings am 2. Weihnachtsfeiertag keine Reise wert. Beim 1:6 blieben die Schwenninger chancenlos. Daran konnte auch Interimstrainer Wayne Hynes nichts ändern.

Nürnberger überlegen. Martin Jiranek hat seit zwei Wochen nun bei den Nürnberg Ice Tigers eine Doppelfunktion inne. Er war bisher Sportdirektor – jetzt hat er Tray Tuomie auch als Trainer bis zum Saisonende abgelöst. Jiranek will mehr Sicherheit im Spiel – legt großen Wert auf eine verbesserte Defensive. Deshalb begannen die Ice Tigers auch in den ersten Minuten abtastend gegen Schwenningen. In der 8. Minute legten die Gastgeber dann aber mit dem ersten Treffer durch Jaspers los. Sie feierten schließlich einen souveränen 6:1-Erfolg gegen die Wild Wings. Diese kämpften zwar ganz ordentlich, aber in einigen Phasen gestatteten sie dem Gegner zu viel. "Wir haben einfache Gegentore bekommen", übte Schwenningens Verteidiger Derek Dinger Selbstkritik. "Nürnberg hat zwar spielerisch ein gutes Team, aber solche Fehler in der Abwehr dürfen nicht passieren. Es ist einfach frustrierend, jetzt in den Bus zu steigen und mit so einer Niederlage am zweiten Weihnachtsfeiertag wieder nach Schwenningen zu fahren", so der Ex-Ingolstädter. Wayne Hynes enttäuscht. "Nürnberg hat uns im ersten Drittel an die Wand gespielt. Diesem 0:3-Rückstand sind wir dann nur noch hinterhergelaufen", zog Wayne Hynes, der den in Kanada befindlichen Cheftrainer Dave Chambers vertrat, ein kurzes Fazit. Martin Jiranek freute sich vor allem darüber, "dass wir nach dem 4:0 nach 23 Minuten unsere Linie behalten haben. Ich habe mich schon mal kurz zu diesem Zeitpunkt daran erinnert, dass wir vor wenigen Wochen in Schwenningen ja nach einer 4:1-Führung noch mit 5:7 verloren haben". Chambers-Urlaub. Dave Chambers und sein Kurzurlaub nach Kanada. Es war auch in Nürnberg ein Thema. Der Hallensprecher merkte bei der Vorstellung des Schwenninger Teams etwas süffisant an, "dass der Cheftrainer heute nicht da ist". Ob Wayne Hynes oder auch die Spieler – kein Schwenninger will sich bei diesem Thema den Mund verbrennen. Intern fallen darüber offenbar aber auch kritische Worte. Man hat zwar Verständnis für den Wunsch von Dave Chambers, Weihnachten mit seiner Familie in der Heimat zu verbringen – doch andererseits gilt die Reise intern in der gerade sehr angespannten sportlichen Situation auch als unglücklich gewählt. Hynes legt jedoch bei diesem Thema viel Wert auf Fairness. "Die Sache war schon lange so abgesprochen. Als mich die Geschäftsführer wegen des Postens als Co-Trainer vor drei Wochen fragten, war ich zu diesem Zeitpunkt auch darüber schon informiert". Derek Dinger sieht in der aktuellen Situation vor allem die Spieler gefragt. "Jeder muss bei der Fehlersuche bei sich anfangen und sich hinterfragen." Einmalige Fans. Das Team liegt im Rennen um Platz zehn schon meilenweit hinten – doch die Schwenninger Fans bleiben ihnen treu. 300 waren in Nürnberg dabei und beendeten ihren lautstarken Support selbst nach dem 0:6-Rückstand nicht. Dies beeindruckte auch die Ice-Tigers-Funktionäre.

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