LandesligaSchlusslicht FV Donaueschingen glaubt an die Wende / Neuer Vorsitzender
Statt eines Abgesangs kommt vom FV Donaueschingen (16./7 Punkte) eine klare und überraschend selbstbewusste Ansage: "Abwarten! Es tut sich etwas, wir sind noch nicht abgestiegen", sagt Donaueschingens Trainer Toni Szarmach.
Herr Szarmach, woher kommt der Optimismus? Das Tabellenbild ist in Sachen FV Donaueschingen doch recht eindeutig.
Der Optimismus ist nicht unbegründet, wenn man die Hinrunde nüchtern Revue passieren lässt. Wir haben sehr häufig erst kurz vor Ende verloren und waren etliche Male mit nun weit vor uns stehenden Mannschaften auf Augenhöhe. Die Partie gegen Bonndorf ausgenommen, waren wir eigentlich nie viel schlechter als die Kontrahenten.
Die Rahmenbedingungen in Donaueschingen sind einerseits gut, andererseits schlecht, etwa, wenn man sich die augenblickliche Vereinstruktur vor Augen führt. Wie wollen sie die Euphoriebremse weiter lösen?
Die Stimmung im Kader ist weiter ordentlich, daran hat sich nichts geändert. Die Jungs wollen, sind engagiert und kommen ins Training; so viel Bremse ist da nicht. Seit nun sechs Wochen führen wir bezüglich der Vereinsstruktur Gespräche, wir haben wirklich viel gesprochen und diskutiert. Es gibt einen künftigen Vorsitzenden, die Person hat definitiv zugesagt. Namen nennen wir demnächst, das Vorstandsgremium muss noch gebildet werden. Auch das Thema Vereinsheim dürfte wieder angegangen werden. Ich denke, wir sind der einzige Fußballverein in Deutschland ohne Vereinsheim; das geht einfach nicht.
Kommt es zu Verstärkungen?
Wir sprechen mit einigen Spielern, zwei sind aus der Landesliga. Wenn sie zu uns kommen, wird es noch schneller vorangehen. Ich darf aber unterstreichen, dass sich unsere jungen Akteure wirklich gut entwickelt haben. Denis Laichner ist ein Beispiel. Andererseits wurde vorhandenes Potenzial einfach noch nicht komplett abgerufen. Dragan Jovanovic, Manuel Passarella, Patrick Markovic oder Artur Schlegel – alle können deutlich mehr.
"Vorne" blieb der FVD häufig glücklos, die Torausbeute der Hinrunde ist mager. Könnte Roman Rudenko in die Offensive rücken, obwohl er in der Defensive einen Top-Job leistet?
Ich muss Roman auf einer Position spielen lassen, auf der ich ihn eigentlich gar nicht haben will; für mich ist er ein "hängender Zehner". Hinten agiert er aber wirklich famos, da gibt es nichts zu diskutieren. Das gilt übrigens auch für Stefan Aleksic.
Sieht man den FV Donaueschingen demnächst in der Halle?
Hallenturniere gehören auch für uns in der Winterpause dazu, wir werden wohl an zwei teilnehmen.
Bis zum letzten Spieltag dauert es zwar noch eine Weile. Dennoch – wird die Zeit letztlich reichen?
Ich verweise noch einmal auf die nicht unbegründete Zuversicht, dass sich im Verein insgesamt wirklich viel tut. Mit dem FC 08 Villingen ist der FV Donaueschingen der namhafteste, der markanteste Fußballverein hier. Dies wird meiner Ansicht nach auch immer so bleiben, da kann man bei der DJK Donaueschingen noch so grübeln. Es wird mit dem FVD wieder aufwärts gehen – und mit unserem künftigen Vorsitzenden ist bei Konflikten nicht gut Kirschen essen, das darf ich schon ‘mal sagen. u Die Fragen stellte Florian Hahnel