Minister Winfried Hermann unterzeichnet den neuen Vertrag. Die Bahnvertreter Andreas Moschinski-Wald (Mitte) und Frank Buermeyer sehen dies mit Freude. Im Hintergrund stehen (von links) Bernhard Kaiser, Bürgermeister von Donaueschingen, Joachim Gwinner, stellvertretender Landrat Schwarzwald-Baar-Kreis, sowie die beiden Bürgermeister Michael Rieger, St. Georgen, und Manfred Wöhrle, Hausach, als Vertreter der Interessengemeinschaft Schwarzwaldbahn. Foto: Vaas

Vertragsanpassung für Schwarzwaldbahn unterschrieben. Nahverkehrszug ersetzt ab 14. Dezember Intercity.

Schwarzwald-Baar-Kreis - Der stündliche Takt der Schwarzwaldbahn auf der Strecke Karlsruhe-Konstanz ist vom Fahrplanwechsel am 14. Dezember bis zum Jahr 2026 gesichert. Nicht zu verhindern war aber die Streichung von IC-Verbindungen. Diese gibt es künftig nur noch am Wochenende.

Eine entsprechende Vertragsanpassung unterschrieben Winfried Hermann, Minister für Verkehr und Infrastruktur in Baden-Württemberg, und Andreas Moschinski-Wald, Regionalbereichsleiter Baden-Württemberg der DB Regio AG, am gestrigen Donnerstag im Rathaus in St. Georgen.

"Gerade in einer touristisch attraktiven Region wie dem Schwarzwald ist eine durchgehende, umsteigefreie Verbindung von großer Bedeutung. Ich freue mich daher, dass die Verbindung zwischen Karlsruhe und Konstanz weiterhin stündlich bestehen bleibt", zeigte sich Minister Winfried Hermann (Grüne) zufrieden.

Andreas Moschinski-Wald lobte das Ergebnis der Zusammenarbeit zwischen Land, DB Regio AG und der Interessengemeinschaft (IG) Schwarzwaldbahn: "Die heute abgeschlossene Vertragsanpassung bis 2026 ist eine gute Lösung für unsere Fahrgäste. So können wir gemeinsam mit dem Land einen durchgehenden Stundentakt auf der Schwarzwaldbahn anbieten." Darüber hinaus erhöhe sich mit den von der IG beschafften zusätzlichen Wagen die Platzkapazität in den Zügen um ein Viertel, so Moschinski-Wald. Ab 2017 verkehren nur noch Vier-Wagen-Garnituren mit 439 Sitzplätzen und mehr als 40 Fahrradplätzen je Zugverband.

IG-Vorsitzender und Bürgermeister von St. Georgen, Michael Rieger, freute sich über die Unterzeichnung: "Der Einsatz der IG Schwarzwaldbahn hat sich gelohnt und wesentlich dazu beigetragen, dass der Stundentakt auf dieser wichtigen Strecke in einer wirtschaftlich und touristisch bedeutenden Region auch künftig erhalten bleibt." Ein großes Dankeschön für diese Lösung gelte den weiteren Unterstützern sowie dem Verkehrsministerium und der DB Regio.

Der Interessengemeinschaft gehören alle Kommunen und Landkreise sowie einige Institutionen entlang der Schwarzwaldbahn an. Nachdem die Bahn im Juni dieses Jahres entschieden hatte, die IC-Verbindung zwischen Konstanz und Karlsruhe unter der Woche einzustellen, setzten sich Minister Hermann und Interessengemeinschaft erfolgreich dafür ein, für die ausgefallene Verbindung Ersatz zu finden. Die durch die Streichung entstehende Taktlücke auf der Schwarzwaldbahn wird durch vom Land bestellte Nahverkehrszüge der DB Regio geschlossen.

Außerdem erreichte der Minister in intensiven Verhandlungen, dass die IC-Verbindung Karlsruhe-Konstanz zumindest am Wochenende erhalten bleibt. Aus Gründen der Wirtschaftlichkeit wollte die Bahn zunächst auch diese Verbindung aufheben.

"Die Verhandlungen mit der Deutschen Bahn sind abgeschlossen und wir sind durchaus zufrieden mit dem Ergebnis. Wir werden uns aber auch weiterhin für langfristige Verbesserungen auf der Schwarzwaldbahn-Linie einsetzen. Schienenfernverkehr darf sich nicht nur auf Hochgeschwindigkeitsstrecken beschränken, sondern muss auch in der Fläche attraktiv bleiben", so Hermann.

Die Landesregierung habe sich vorgenommen, Baden-Württemberg zur Pionierregion für nachhaltige Mobilität zu machen. Die Förderung des Schienenpersonennahverkehrs liege ihm daher besonders am Herzen.

Bei der Vertragsunterzeichnung in St. Georgen ging es neben der Sicherung des Stundentakts auch um die Verlängerung der 2016 auslaufenden Verträge bis zum Jahr 2026. Bereits mit dem Fahrplanwechsel am 14. Dezember werden die Neuerungen aus der Vertragsanpassung umgesetzt.