Das Klinikum am ersten Arbeitstag am neuen Standort. Foto: Archiv

Jahresrechnung 2013 des Schwarzwald-Baar-Klinikums schließt mit Minus. Kreistag beschäftigt sich am Montag mit dem Thema.

Schwarzwald-Baar-Kreis - Mit einem Bilanzverlust von ungefähr fünf Millionen Euro schließt die Jahresrechnung des Schwarzwald-Baar-Klinikums für 2013. Das Thema steht auf der Tagesordnung der konstituierenden Kreistagssitzung am Montag, 28. Juli, 15 Uhr, im Landratsamt.

Bei dem Jahresfehlbetrag ist bereits berücksichtigt, dass der Buchverlust aus der Sonderabschreibung des Anlagevermögens der beiden alten Klinikstandorte entsprechend dem Beschluss des Aufsichtsrates direkt gegen die Kapitalrücklage Das geplante Minus im Wirtschaftsplan lag bei 2,3 Millionen Euro. Die Verschlechterung des Ergebnisses ist nach Mitteilung der Geschäftsführung des Klinikums zum einen in deutlich höheren Kosten für Umzug und Inbetriebnahme des Klinikums begründet. Diese einmaligen Kosten liegen nun bei 3,7 Millionen Euro. Zum anderen wurden erstmals Zinsen und Abschreibungen für das neue Gebäude und dessen Ausstattung fällig. "Die Summe der Abschreibungen ist größer als ursprünglich geplant, was teilweise eine Folge der gestiegenen Baukosten ist", erklärte Rolf Schmid, Geschäftsführer des Schwarzwald-Baar-Klinikums. Der Bilanzverlust soll durch eine Entnahme aus den Gewinnrücklagen in Höhe von zwölf Millionen Euro ausgeglichen werden. Schmid ist optimistisch, dass für 2014 wieder eine Kostendeckung erreicht werden kann.

Er wird in der Sitzung weitere Erläuterungen abgeben. Die weitere Entwicklung werde maßgeblich von den politischen Rahmenbedingungen abhängen. Die Kostenfeststellung werde sich jedoch nicht mehr wesentlich verändern. Der Aufsichtsrat des Klinikums hat der aktuellen Kostenfeststellung in Höhe von 281 Millionen Euro zugestimmt. Die vor Baubeginn erstellte Prognose wurde um 18 Millionen Euro, beziehungsweise 6,9 Prozent überschritten. Die vor fünf Jahren erstellte Kostenberechnung lag bei 263 Millionen Euro und wurde im vergangenen Jahr auf 275 Millionen Euro erhöht. Die Mehrkosten werden zu einem Anteil von neun Millionen Euro aus den Verkaufserlösen der Altklinikstandorte finanziert. Das Land steuert mit einem weiteren Zuschuss für eine höhere Zahl von Planbetten drei Millionen Euro bei. Die fehlenden sechs Millionen sollen über die Kreditaufnahmen der Klinikgesellschaft finanziert werden. Das Schwarzwald-Baar-Klinikum hat 2013 insgesamt 47 363 Patienten stationär behandelt, 2,4 Prozent mehr als im Vorjahr. Die stationär aufgenommenen Patienten waren durchschnittlich 6,5 Tage im Haus. 2017 Mitarbeiter waren im Jahr 2013 im Schwarzwald-Baar-Klinikum beschäftigt (Vollstellen). Im Jahr 2011 waren es 1946 Mitarbeiter.

Im Geschäftsbericht wird der Klinikneubau als "Zäsur" nicht nur für die Mitarbeiter, sondern auch für die Krankenhausversorgung in der Region bezeichnet. "Dagegen ist die erhoffte Zäsur in der Gesundheitspolitik auch nach den Bundestagswahlen ausgeblieben", merkt der Bericht kritisch an. "Notwendig wäre eine langfristige Therapie der Krankenhausfinanzierung und nicht ein Trostpflaster vor den Wahlterminen."