RingenDer Furtwanger überglücklich nach dem Gewinn des südbadischen Titels

Von Lothar Herzog

Der StTV Singen ist nicht nur in der Jugend stark, auch die Männer können im griechisch-römischen Stil in Südbaden mit den Besten mithalten.

Die Hohentwiel-Ringer nutzten bei den Landesmeisterschaften in der Singener Münchried-Sporthalle ihren Heimvorteil und stellten mit Khamzat Temarbulatov (59 kg) und Jacek Bilenski (130 kg) zwei Titelträger. Sie gewannen mit 17 Punkten die Gesamtwertung vor der RKG Freiburg 2000 (15), KSV Tennenbronn (12), KSV Taisersdorf (11) und KSV Wollmatingen (9).

Mit 39 Teilnehmern war die Resonanz zwar nicht überragend. Da sich die Starter aber etwa gleichmäßig verteilten, konnten in allen acht Gewichtsklassen die Titel vergeben werden. Zweimal erfolgreich war auch der KSV Tennenbronn durch Adrian Stockburger (66 kg) und Fabian Reiner (75 kg), der damit seinen Hattrick schaffte. Je einmal trugen sich die RKG Freiburg 2000 durch Pavel-Daniel Burla (98 kg), KSV Hofstetten mit Julian Neumaier (85 kg), RG Lahr mit Julian Steinbach (80 kg) und der KSK Furtwangen durch Kevin Reuschling (71 kg) in die Siegerliste ein.

Letzterer sorgte für eine Überraschung. In einem "Jahrhundert-Kampf" gegen Yannik Katz (KSV Wollmatingen) betrieben er und sein Gegner Werbung für den Ringkampfsport vom Allerfeinsten. In der sechsminütigen Partie fielen beim 32:24 Sieg von Katz unglaubliche 56 Wertungspunkte. Jeder Athlet glänzte mit zwei Fünfer-Wertungen. Da Katz jedoch dem Freiburger Maximilian Remensperger anschließend mit 0:4 Punkten unterlag, Reuschlin den Freiburger zuvor schulterte, wurde der Schwenninger in Diensten des KSK Furtwangen überglücklicher Meister. Katz musste mit Rang zwei vor Remensperger zufrieden sein.

Für einen weiteren Coup sorgte der Tennenbronner Adrian Stockburger. Gegen den Triberger Dorian Becker lag er bereits mit 0:6 hinten, als er den Wasserfallringer mit einem satten Kopfhüftschwung auf die Schultern zwang und Becker noch den Titel wegschnappte. Der Triberber wurde Zweiter, nachdem er gegen Damian Porwol (KSV Gottmadingen) einen 0:5 Rückstand noch in einen 13:5 Sieg drehte.

Seiner Favoritenrolle vollauf gerecht wurde Fabian Reiner. Lediglich gegen Fabian Schätzle (KSV Vöhrenbach) gab der letztjährige Deutsche Vizemeister Wertungen ab und kam auf eine Bilanz von 51:4 Punkten. Schätzle wurde Zweiter vor Tobias Greiner (RG Hausen-Zell). Ebenso überlegen wie Reiner holte sich der Freiburger Pavel-Daniel Burla den Titel. Auch von einem 0:4 Rückstand gegen den stärksten Widersacher, Marco Martin (KSV Taisersdorf), ließ sich der Ex-Baienfurter nicht beeindrucken und gewann den entscheidenden Kampf um die Krone noch deutlich mit 17:4. Burla glänzte dabei mit tollen Überwürfen. Martin wurde Zweiter vor Kevin Riedel (StTV Singen).

In der Klasse bis 85 kg ließ sich Julian Neumaier (KSV Hofstetten) nichts vormachen. Einzig Edgar Rauch (KSV Haslach) leistete ihm beim 0:10 einigermaßen Widerstand. Rauch wurde mit Rang zwei und Silber vor Simon Weißhaar (KSV Taisersdorf/Bronze) belohnt.

Bis 130 kg setzte sich Jacek Bilenski (StTV Singen) gegen Marius Weißer (RG Hausen-Zell) und Marius Möller (KSV Vöhrenbach) souverän durch. Nach dem der Singener Khamzat Temarbulatov im Freistil zunächst zum Sieger bis 57 kg gekürt wurde, brachte ihn eine Ergebniskorrektur auf Rang zwei. Im griechisch-römischen Stil (59 kg) ließ er sich aber die Chance auf den Landesmeistertitel nicht entgehen. In allen vier Kämpfen blieb er ungeschlagen und gewann entweder per Schultersieg oder technischer Überlegenheit.