Ziehen an einem Strang: Lutz Stegner (Freiburger Nachwuchsabteilung), Wayne Hynes (Schwenninger Nachwuchs-Cheftrainer), Konny Gremmelspacher (Freiburger Nachwuchsabteilung), Uwe Schlenker (Schwenninger Nachwuchs-Chef) und Jürgen Rumrich (Sportmanager der Wild Wings/von links). Foto: Wiedemann Foto: Schwarzwälder-Bote

EishockeySchwenningen plant die Zukunft / DNL 1 ist das Ziel / Stephan Wilhelm geht zum SC Riessersee

Von Gunter Wiedemann

"Unser Ziel ist es, dass wir in der Runde 2016/17 mit den Junioren in der Deutschen Nachwuchsliga 1 spielen", stellten gestern Abend Uwe Schlenker, der Schwenninger Eishockey-Nachwuchs-Chef, und Nachwuchs-Cheftrainer Wayne Hynes klar.

Um dieses Ziel zu erreichen, müssen die Schwenninger laut dem neuen Regelwerk ("5-Sterne-Nachwuchskonzept") der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) am Ende der Saison 2015/16 fünf Sterne erreichen. "Auf- und Abstieg sind praktisch abgeschafft", weiß Schlenker, dass auf die Neckarstädter noch viel Arbeit wartet. Nur DEL-Mitglieder, deren Arbeit mit fünf Sternen bewertet wird, dürfen ihren Nachwuchs zukünftig in den höchsten Ligen antreten lassen. "Ich denke, dass in Schwenningen schon in der Vergangenheit gute Voraussetzungen geschaffen worden sind", ist auch Wild-Wings-Sportmanager Jürgen Rumrich optimistisch, dass die Wild Wings Juniors – in der neuen Runde wieder in der DNL 2 – bald erstklassig sind.

Klar ist, dass gerade der Rekrutierung der jüngsten Spieler eine herausragende Rolle zukommen wird. DEL-Vereine, die ihre Hausaufgaben in der Laufschule oder bei der U10 nicht machen, können keine weiteren Sterne erreichen. "Auch deshalb werden wir noch intensiver um die Talente werben", verweist Schlenker auch auf die Kooperation mit der Schwenninger Gartenschule. Weitere Sterne werden vergeben, wenn ein DEL-Club die detaillierten Vorgaben – über 100 Seiten ist der Maßnahmenkatalog lang – bei der U12, U14, U16 und U19 erfüllt. Dazu wird das "Umfeld", dazu gehört zum Beispiel die Verfügbarkeit der Eishalle von Mitte August bis Mitte April, bewertet.

"Diese Veränderungen sind notwendig und richtig. Aber es ist auch klar, dass natürlich jeder Stern Geld kostet", betont Rumrich. Doch die Schwenninger könnten in Zukunft auch Geld zurückbekommen, sollten sie die fünf Sterne einfahren. "DEL-Clubs, die drei, zwei, einen oder sogar keinen Stern bekommen, zahlen Strafen an einen Nachwuchsfonds. Clubs mit fünf Sternen erhalten dafür einen Bonus", gibt Schlenker preis.

Zudem stellte der Nachwuchschef die Bedeutung des neuen "Leistungszentrums Südwest" heraus, in dem talentierte Spieler aus Schwenningen und des EHC Freiburg ab der Altersklasse U16 je nach individueller Leistungsstärke vereinsübergreifend in den verschiedenen Teams zum Einsatz kommen. Dadurch soll auf Dauer eine sinnvolle Heranführung junger Cracks an den Profibetrieb in den DEL- und DEL-2-Teams der beiden Klubs erfolgen. Unter dem Dach der Wild Wings werden künftig die Wild Wings Juniors (DNL 2) und die U16 in der Schüler-Bundesliga auflaufen. Der EHC Freiburg organisiert den Spielbetrieb in der Baden-Württemberg-Liga. Über Förderlizenzen und klar definierten Zugriffsrechte soll garantiert werden, dass jedes Talent aus Schwenningen und Freiburg optimal gefördert werden kann. "Das ist auch für uns eine sehr gute Chance", meinte Konny Gremmelspacher von der Freiburger Nachwuchsabteilung.

Weiter lösten die Wild Wings den für die kommende Spielzeit bestehenden Vertrag mit Verteidiger Stephan Wilhelm in beidseitigen Einvernehmen auf. Wilhelm wechselt zum Zweitligisten SC Riessersee. "Aufgrund seiner geänderten privaten Situation mit der Geburt seines zweiten Kindes sowie der Möglichkeit, seine Karriere bei seinem Heimatverein beenden zu können, haben wir den Vertrag mit Stephan aufgelöst. Wir haben bereits die Suche nach einem Ersatz begonnen", so Jürgen Rumrich. Weiter bestätigte der Sportmanager gestern, dass der Freiburger Niko Linsenmaier von den Wild Wings mit einer Förderlizenz ausgestattet wird.