Nach Auskunft des Landratsamtes leben momentan insgesamt 4095 Flüchtlinge im Kreis, alle Unterkünfte eingeschlossen. "Derzeit sind die Unterkünfte nicht ausreichend. Wir benötigen noch 1000 Plätze", so das Landratsamt. Foto: dpa

Unterkünfte im Schwarzwald-Baar-Kreis nicht ausreichend. Weitere 1000 Plätze werden dringend benötigt.

Schwarzwald-Baar-Kreis - Nach Auskunft des Landratsamtes leben momentan insgesamt 4095 Flüchtlinge im Kreis , alle Unterkünfte eingeschlossen. "Derzeit sind die Unterkünfte nicht ausreichend. Wir benötigen noch 1000 Plätze", so das Landratsamt.

In den Gemeinschaftunterkünften des Kreises sind 1060 Personen untergebracht, erklärte Kristina Diffring, Referentin des Landrates, auf Anfrage. Aktuelle Flüchtlingszahlen in den Gemeinschaftsunterkünften des Landkreises (Stand 15. Oktober) Insgesamt sind 1060 Flüchtlinge in den nachfolgenden Gemeinschaftsunterkünften untergebracht: Villingen: Obereschacher Straße (147 Personen), Erbsenlachen (220 Personen), Freiburger Straße (146 Personen); Unterkirnach: Maria Tann (64 Personen); Schwenningen: Alleenstraße (86 Personen); Villinger Straße (50 Personen (Unterkunft befindet sich noch im Bau); St. Georgen: Weidenbächle/Bahnhofstraße (58 Personen); Donaueschingen: Hans-Thoma-Straße (99 Personen); Hansjakobstraße (92 Personen), Emil-Rehmann-Straße (28 Personen); Käferstraße/Sternensaal (70 Personen). Insgesamt 3035 Flüchtlinge sind in denBedarfsorientierten Erstaufnahmestelle in Villingen (1085 Personen), Schwenningen Messehalle (338 Personen) und Donaueschingen (1612 Personen) untergebracht.

Mittelfristig sollen 2200 Flüchtlinge in der Bedarfsorientierten Erstaufnahmestelle in Donaueschingen untergebracht werden. In VS soll ebenfalls eine eigene Registrierung aufgebaut werden. Das sagte Matthias Henrich, stellvertretender Sprecher des Regierungspräsidiums in Freiburg, auf Anfrage.

Die Kapazität der Erstaufnahmestelle in der Kirnacher Straße in Villingen beträgt laut Regierungspräsidium 1200. 440 könnten in den Schwenninger Messehallen, der dritten Erstaufnahmestelle im Kreis, einquartiert werden. Vor den Messehallen soll ein "Leichtbauwerk" errichtet werden, dort könnten laut Henrich langfristig 1000 Personen Platz finden. Wie das dann mit dem IHK-Neujahrstreff wird, der traditionell im Januar in den Messehallen stattfindet, ist unklar. "Ich vermute, dass dann schon noch Platz zum Parken ist", sagt Henrich. Die IHK plant laut Pressesprecher Christian Beck nach wie vor den Neujahrstreff 2016 in den Schwenninger Messehallen. Erwartet wird "ein Hochkaräter aus der Wirtschaft". Die IHK will allerdings in Bezug auf den Veranstaltungsort die weitere Entwicklung bei der Unterbringung der Asylbewerber abwarten.

Insgesamt 1657 Flüchtlinge leben bereits im ehemaligen Kasernengelände in Donaueschingen. "Wir bereiten weitere Plätze vor", erklärte Henrich auf Anfrage.

In Donaueschingen kam es laut Polizei bereits zu Tumulten unter den Asylbewerbern bei der Essensausgabe. "Es gibt kleinere Vorfälle, nichts Größeres", so Henrich.

Weitere Erstaufnahmsstellen im Schwarzwald-Baar-Kreis sind nach Auskunft des Regierungspräsidiums nicht vorgesehen.

In Donaueschingen wird, wie das Regierungspräsidium mitteilte, eine eigene Registrierung für die Flüchtlinge aufgebaut. In Villingen-Schwenningen wird ebenfalls der Aufbau einer eigenen Registrierung für die Asylbewerber vorbereitet. Zu einem vollständigen Registrierungsverfahren gehört nach Angaben des Regierungspräsidiums eine EDV-Überprüfung, eine Aufnahme in der landesweiten Datenbank, eine erkennungsdienstliche (ED)-Behandlung sowie eine Gesundheitsuntersuchung durch das Gesundheitsamt des Schwarzwald-Baar-Kreises. Die Registrierung ist Voraussetzung für den späteren förmlichen Asylantrag. Nach der Registrierung können die Flüchtlinge als nächsten Verfahrensschritt in die Stadt- und Landkreise verlegt werden. Nach wie vor sind nach Angaben des Regierungspräsidiums auch Flüchtlinge, deren Antrag auf Asyl keine Aussicht auf Anerkennung hat, darunter. "Es sind zwar weniger geworden, aber das neue Gesetzespaket der Bundesregierung tritt erst im November in Kraft", berichtet Matthias Henrich.

Der Landkreis ist weiter auf der Suche nach neuen Gemeinschaftsunterkünften.