Auf die Minute topfit war der Freiburger Michale Kaufmehl (links), der im Finale Achmed Dudarov aus Weingarten mit 10:0 von der Matte fegte. Foto: Herzog Foto: Schwarzwälder-Bote

RingenIm Finale glatter 10:0-Punktsieg / Imponierende Bilanz von Michael Kaufmehl

Von Lothar Herzog

Endlich der erste Männertitel für den Hausen-Zeller Manuel Wolfer, aber Alexander Semisorow (RV Rümmingen) beim angepeilten Titelhattrick entthront. Nach dem Sieg in der Länderwertung und vier Medaillen bei den Frauen mussten sich die Freistilringer des Südbadischen Ringerverbandes (SBRV) bei den nationalen Titelkämpfen in Tuttlingen mit einer Gold- und einer Silbermedaille begnügen.

Nach Platz zwei in 2013 und Rang drei im Vorjahr war Manuel Wolfer reif für den großen Wurf. Auf dem Weg ins Finale der 61kg-Klasse warf der Athlet aus dem Wiesental Daniel Franke (RSK Gelenau), Florian Losmann (KSV Schriesheim) und unerwartet Altmeister Mario Koch (KSC Jena) mit 10:3 aus dem Titelrennen. Im Kampf um die Meisterkrone ließ er Arthur Eisenkrein (KSV Witten) mit 10:0 abblitzen und trat das Erbe von Verbandskollege Alexander Semisorov an, der bis 65 kg aufgerückt war.

Letzterer peilte nach 2013 und 2014 den Hattrick an. Doch im Finale traf er auf einen wie entfesselt angreifenden Kevin Henkel (TSV Dewangen) und lag frühzeitig mit 0:8 hinten. Zwar konnte der in Diensten des Bundesligisten ASV Nendingen ringende Südbadener noch auf 5:10 verkürzen, zu mehr reichte es nicht mehr. Das Los hatte ihm gleich zum Auftakt einen Knüller beschert, in dem es zur Neuauflage des Vorjahresfinales gegen Dawid Wolny (TSV Gailbach) kam. Der Hesse leistete beim 4:1 mächtig Gegenwehr. Auch im Viertelfinale hatte Semisorow mit dem 61kg-Vorjahresdritten Michele Schneider (1. Luckenwalder SC) einen dicken Brocken aus dem Weg zu räumen. Da gab es einen 6:1 Punktsieg. Immer besser in Schwung kommend fegte der Titelverteidiger im Halbfinale William Stier (AC Werdau) mit 10:0 von der Matte.

Seine Bronzemedaille aus dem Vorjahr konnte der Ex-Taisersdorfer Stefan Käppeler (RKG Freiburg 2000) nicht wiederholen. In der Qualifikation punktete er Brain Bliefner (FC Aue) mit 12:2 vorzeitig aus. Auch mit Daniel Sartakow (RSV Greiz) hatte Käppeler beim 7:1 Punktsieg kaum Mühe und zog ins Halbfinale ein. Gegen einen in Hochform auftretenden Tim Müller (KSC Hösbach) kam Käppeler überhaupt nicht zum Zug und musste den Hessen mit 1:12 ins Finale ziehen lassen. Im Kampf um Bronze hatte es der Breisgau-Athlet in Felix Menzel (1. Luckenwalder SC) mit einem Mehrfach-Meister zu tun, der ihm in technischer Hinsicht klar überlegen war. Der Freiburger fand nur selten zu seinem Kampf und unterlag vorzeitig mit 0:10, was in der Endabrechnung Rang fünf bedeutete.

Der Wollmatinger Steffen Blum stand bei einer 11:1 Führung gegen Christian Pfisterer (TSV Dewangen) kurz vor dem Einzug ins Viertelfinale. Doch anstatt den Sack zuzumachen brach er konditionell völlig ein und landete noch auf den Schultern. Da sein Bezwinger wenig später ebenfalls scheiterte, schied Blum vorzeitig aus.

Der erste Männertitel im letzten Jahr hat den Freiburger Michael Kaufmehl im Trikot des nordbadischen Bundesligisten KSV Ispringen offenbar gepuscht. Im Finale bis 86 kg, einer Neuauflage des Halbfinales von 2014, setzte sich Kaufmann gegen den Ex-Nendinger Achmed Dudarov (SV Weingarten) souverän mit 10:0 nach nur knapp eineinhalb Minuten durch.

Zuvor beförderte Kaufmehl Viertelfinalist Marvin Stoeckel (ASV Schaafheim) und im Halbfinale Lokalmatador Pascal Koch (ASV Nendingen) mit jeweils 10:0 im Schnelldurchgang von der Matte. Eine imponierende Bilanz für Kaufmehl, der auch einige Jahre beim SV Triberg rang.