EishockeyWild Wings begeistern / Dave Chambers ist stolz

Von Michael Bundesmann

In einem begeisternden Spiel haben die Wild Wings gegen die Eisbären Berlin gewonnen. Die Schwenninger bogen einen 0:3-Rückstand noch zum 4:3-Sieg nach Verlängerung um. Die Gefühle bei den Fans, die ihr Team feierten, sind gespalten. Die große Frage ist, warum die Mannschaft jetzt erst so richtig (vergangenen Dienstag gab es einen Sieg gegen den deutschen Meister Ingolstadt) ihr Potenzial abruft? Oder geben einige Wild-Wings-Spieler nun gerade Gas, weil es auch um ihre persönliche Zukunft geht? Chambers Gründe. Schwenningens Trainer Dave Chambers zeigte sich stolz auf sein Team. "Die Jungs haben eine große Moral bewiesen. Wir hatten auch bis zum 0:3 nicht so schlecht gespielt." Ein Schlüssel für den Sieg war sicherlich der Wechsel nach diesem Zwischenstand von Dimitri Pätzold auf Markus Janka. Chambers Begründung: "Das war keine Entscheidung gegen Dimitri, sondern ein Zeichen für die Mannschaft. Manchmal geht es gut, manchmal nicht." Janka hielt anschließend hervorragend. Dass die Spiele gegen Berlin und auch gegen Ingolstadt gewonnen wurde, liegt nach Chambers Ansicht auch darin begründet, "dass wir nun konstant mit vier Reihen spielen können". An den jungen Spielern wie Steven Billich oder Niko Linsenmaier hat der 74-Jährige viel Freude: "Sie geben unserer Mannschaft weitere positive Energie." Steven Billich sah den Sieg auch als verdient an: "Wir hatten vor dem 4:3 in der Verlängerung schon im letzten Drittel ein Chancenplus." Eisbären ziehen sich zurück. Sofort nach Spielschluss bat Eisbären-Coach Uwe Krupp sein Team zur 20-minütigen Videoanalyse. Er sprach von einer "bitteren" Niederlage. "Das 2:3 von Schwenningen leitete die Wende ein. Die Wild Wings konnten ja ohne Druck spielen, haben eine gute Leistung geboten. Meine junge Mannschaft muss aus solchen Spielen weiterlernen." Ob der wahrscheinliche Umweg über die Pre-Play-offs für sein Team ein großes Handicap sei? "Wir müssen es nehmen, wie es kommt." Nächster Schwenninger. Mit dem jungen Verteidiger Kai Wissmann macht ein nächster gebürtiger Schwenninger bei den Eisbären von sich reden. Wissmann steht für den Verjüngungstrend bei den Berlinern und erhielt am Freitag von Uwe Krupp ein dickes Lob: "Kai hat einen guten Weg vor sich."

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