Kurzer Schlägercheck: Markus Poukkula ist in Schwenningen angekommen. Foto: Eich Foto: Schwarzwälder-Bote

Eishockey: Markus Poukkula bringt Siegermentalität mit nach Schwenningen

Von Kevin Schuon

Am Donnerstag bekam Markus Poukkula den ersten Anruf aus Schwenningen. Am Sonntag wurde er nach dem Heimsieg gegen Nürnberg (6:3) bereits als Neuzugang vorgestellt.

War die Verpflichtung also ein Schnellschuss, um auf die vielen Ausfälle zu reagieren? Von wegen. Poukkula ist für die Wild Wings kein Unbekannter. Die finnische Fraktion im Team – Abwehrspieler Hannu Pikkarainen und Petteri Väkiparta – kennen den Neuzugang bereits seit einiger Zeit. Besonders der Co-Trainer soll bei der Verpflichtung eine große Rolle gespielt haben. "Petteri Väkiparta konnte aus seiner Zeit bei den Blues nur Gutes über ihn berichten", sagt Helmut de Raaf. Der Trainer schätzt vor allem die Arbeiterqualitäten und Vielseitigkeit seines neuen Spielers: "Er ist ein echter Allrounder, der sowohl defensiv als auch offensiv hart arbeitet. Er ist ein Zwei-Wege-Stürmer, der uns in jeder Reihe weiterhelfen kann." Er betont auch, dass die neue Nummer 63 auch die Chance hat, in der nächsten Saison für den SERC aufzulaufen: "Ohne Perspektive hätten wir ihn nicht geholt." Um sich für einen neuen Vertrag zu empfehlen, hat der 1,80 Meter große und 88 Kilogramm schwere Flügelspieler nun 14 Spiele Zeit.

Der Stürmer selbst sieht die Verpflichtung nicht nur als Chance an, sich das erste Mal in seiner Karriere im Ausland zu beweisen. Weiter möchte er endlich wieder "Eishockey genießen können". Denn bei seinem alten Team, den Espoo Blues, sei das in letzter Zeit nicht mehr möglich gewesen. "Am Ende war der ganze Club ein einziges Chaos", erzählt. Damit sei die finnische Frohnatur einfach nicht mehr zurechtgekommen. Und als dann viele seiner Teamkameraden das Weite suchten und das Angebot der Wild Wings kam, nutzte Poukkula seine Chance und wechselte ebenfalls.

Nun will er sich wieder ganz dem Geschehen auf dem Eis widmen. Gestern hat er seine erste Trainingseinheit in Schwenningen absolviert. Sein erster Eindruck: "Die Jungs, mit denen ich mich bisher unterhalten habe, waren alle super nett. Der Verein hat für mich auch alles super vorbereitet. Außerdem gefällt mir Deutschland sehr."

Auch wenn der 27-jährige Offensiv-Allrounder weiß, dass die Chancen auf die Pre-Play-Offs in dieser Saison mehr als gering sind, möchte Poukkula Vollgas geben: "Ich denke, ich kann dem Team helfen, möglichst viele Siege einzufahren", ist der Finne überzeugt. Hoffentlich: "Ich bin es nicht gewohnt, zu verlieren. Und ich hasse es."

  Markus Poukkula

Markus Poukkula wurde am 24. September 1988 in Raahe (Finnland) geboren. Der Flügelspieler stammt aus einer eishockey-verrückten Familie. Bereits im Alter von drei Jahren stand für ihn fest: "Ich werde Eishockeyspieler." Seine ersten Schritte auf dem Eis machte er bei der Jugendmannschaft des finnischen Erstligisten JYP, wo er 2009 auch seine erste Profi-Saison spielte und gleich finnischer Meister wurde – gemeinsam mit dem Sieg der European Trophy (2013) sein bisher größter Erfolg, wie er selbst sagt. Zuletzt stand er für die Espoo Blues auf dem Eis, ebenfalls in der Liiga. In 245 Spielen in Finnlands höchster Spielklasse sammelte der Dauerbrenner 62 Scorerpunkte (28 Tore und 34 Assists).