Der Triberger Marius Weiss (hinten) ließ die gesamte Konkurrenz abblitzen und holte sich den Titel bis 74 kg. Foto: Herzog Foto: Schwarzwälder-Bote

RingenSüdbadener sahnen bei den baden-württembergischen Titelkämpfen richtig ab

Von Lothar Herzog

Tolle Ausbeute für den Südbadischen Ringerverband (SBRV) bei den Baden-Württembergischen Meisterschaften der Junioren: Sieben Meistertitel, fünf Silber- und vier Bronzemedaillen.

Die Freistil-Kämpfer waren dabei besonders erfolgreich. Während Marius Allgaier (KSV Hofstetten) in der 50-kg-Klasse aufgrund fehlender Konkurrenz kampflos zum Titel kam und in der 55-kg-Klasse immerhin Rang vier belegte, musste der Triberger Marius Weiss bis 74 kg sechs Siege einfahren, um überhaupt im Finale zu stehen. Auf dem Weg dahin räumte er mit dem Ispringer Dawid Wagner (9:4 Punktsieg) ebenso einen dicken Brocken aus dem Weg wie die beiden Ostalb-Ringer Nicklas Haßler (4:0) und Christian Pfisterer (6:0). Im Endkampf ließ Weiss auch Marius Quinto (RG Waldkirch-Kollnau), der sich im anderen Pool mit fünf Siegen sicher durchsetzen konnte, beim vorzeitigen 11:0 keine Chance.

Mit einer makellosen Bilanz von 41:0 Punkten in vier Kämpfen kam Felix Kraft (TuS Adelhausen) zum erwarteten Titelgewinn in der 96-kg-Klasse. Dritter wurde mit zwei Siegen Alexander Mond (RG Hausen-Zell). Kaum weniger dominant war der Eschbacher Manuel Läufer im Limit bis 84 kg. Seine stärkste Leistung zeigte er gegen den ehemaligen Deutschen Jugendmeister Markus Knobel (KSV Aalen), den er nach hartem Kampf mit 5:3 besiegen konnte. Das Finale gegen Djahanbulat Gadhziev (ASV Ladenburg) dauerte nicht lange, da hatte Läufer seinen Kontrahenten auf den Schultern. Der Tennenbronner Thorsten Götz erwischte ein Hammerlos und schied nach Niederlagen gegen Läufer und Knobel vorzeitig aus.

Mit fünf vorzeitigen Siegen demonstrierte Viktor Lyzen (RG Waldkirch-Kollnau) eine beinahe schon beängstigende Überlegenheit bis 55 kg, der Konkurrenz blieb nur das Staunen. So hatte Finalgegner Vincent Kirner (KSK Furtwangen) beim 0:12 ebenso keine Chance wie Timo Schweizer (SV Eschbach 1967), der gegen den Kandel-Ringer 0:11 verlor, aber am Ende noch Bronze gewann. Bis 60 kg marschierte Timo Moosmann vom KSV Tennenbronn mit drei klaren Siegen ins Halbfinale und punktete dort auch Marco Weiszhar (TSV Herbrechtingen) mit 10:0 vorzeitig aus. Im Endkampf gegen den späteren Doppelmeister Magomed Makaev (KSV Ispringen) kassierte Moosmann eine Schulterniederlage und wurde Vizemeister.

Im griechisch-römischen Stil musste sich Titelfavorit Julian Neumaier (KSV Hofstetten) mächtig anstrengen, um im Kinzigtal-Derby bis 84 kg gegen den unerwartet stark auftrumpfenden Edgar Rauch (KSV Haslach) nach 0:4 Rückstand noch auf 5:5 ausgleichen zu können und durch die höhere Wertung zu gewinnen. Im Kampf um Platz fünf siegte Johannes Kiefer (KSV Appenweier) gegen Simon Weißhaar (KSV Taisersdorf). Wie Marius Allgaier kam Nick Scherer (SV Eschbach 1967) bis 50 kg kampflos zu Meisterehren. Eine Klasse höher gelang ihm sogar die Bronzemedaille nach einem 8:0 Sieg über Steffen Gruber (KSV Winzeln).

In der hochgradig besetzten 66-kg-Klasse landete Dorian Becker (SV Triberg) mit Rang drei einen Achtungserfolg. Der Siegeszug des Tribergers endete nach vier Siegen und einer Niederlage erst im Halbfinale, wo er dem späteren Meister Michael Widmayer (TSV Ehningen) 0:10 unterlag. Ebenso zog Philipp Späne (TuS Adelhausen) im Semifinale gegen Christian Bantle (AB Aichhalden) den Kürzeren, behauptete sich aber im Kampf um Rang drei gegen den starken Arian Günay (KSV Ispringen) mit 3:2. In der mit nur vier Teilnehmern besetzten 120 kg Klasse verlor Marius Weißer (RG Hausen-Zell) nur gegen Meister Jan Zirn (KG Baienfurt) und wurde Zweiter.

Mit 127 Athleten in beiden Stilarten hatten die Meisterschaften eine zufriedenstellende Bilanz. Der Freistilkader des Deutschen Ringerbundes hatte kurzfristig abgesagt.