Die Gutmadinger Cheerleader begeisterten in der Halbzeitpause des Eröffnungsspiels in Gutmadingen. Foto: Sigwart Foto: Schwarzwälder-Bote

BezirksligaAufsteiger lässt sich von den vielen Zuschauern in Tennenbronn wenig beeindrucken

Von Hans-Georg Brachat und Holger Rohde

Das Saisoneröffnungsspiel ist Geschichte. Trainer Heinz Jäger vom gastgebenden FC Gutmadingen sprach von einem am Ende gerechten 1:1 gegen die SG Fützen/Epfenhofen. "Von unserer Leistung in der ersten Halbzeit war ich schon enttäuscht. Fützen/Epfenhofen war vor der Pause die bessere Mannschaft. Die SG hat genau und erfolgreich mit langen Bällen nach vorne agiert. Die Pausenführung war so verdient", blickt der Gutmadinger Trainer zurück. Jäger zeigte sich dann aber erfreut, dass sein Team die zweite Hälfte für sich entscheiden konnte. "In den zweiten 45 Minuten haben wir fast unser gesamtes Potenzial abgerufen. Ich denke, aufgrund der zweiten Halbzeit haben wir uns das Remis auch verdient."

Ebenfalls mit einem 1:1 startete Aufsteiger FC Schonach beim FV Tennenbronn in die Saison. Trainer Enrique Blanco stufte das Remis als einen erfolgreichen Einstand ein, weil sich aus seinem Kader noch einige Spieler im Urlaub befinden. "Zudem war der eine oder andere Spieler noch angeschlagen. Meine Mannschaft hat es insgesamt sehr gut gemacht, denn wir haben ja bei einem etablierten Team punkten können." Gefallen hat Blanco die Tatsache, wie präsent sich seine Mannschaft vor der Pause zeigte. "Natürlich hofft man bei einer eigenen Führung dann auf einen Sieg. Letztlich sind wir mit dem Remis in einem Auswärtsspiel vor einer großen Zuschauerkulisse am Ende mit dem leistungsgerechten 1:1 recht zufrieden."

Auch für einen anderen Aufsteiger begann die Runde erfolgreich. Trainer Uli Zäh sicherte sich mit dem SV Grafenhausen gleich ein 3:0 bei der SG Klengen/Kirchdorf. "Vom Gesamteindruck her zeigte meine Mannschaft eine richtig gute Einstellung. Dabei war die Disziplin und das Engagement der Spieler für mich schon beeindruckend. Dies war wirklich erfreulich." Uli Zäh weiß den Erfolg aber auch richtig einzuordnen. "Ein Dreier zum Start für einen Neuling ist immer wichtig. Auch für das eigene Selbstvertrauen, denn am ersten Spieltag weiß man noch nicht, wo man sich selbst einzuordnen hat. Letztlich kann ich sagen, dass meine Mannschaft für ein Auswärtsspiel nicht viel von einem bis zum Schluss bemühten Gegner zugelassen hat."

Von vielen Konkurrenten wurde der SV Buchenberg zu Beginn seiner vierten Bezirksliga-Saison als erster Verein genannt, wenn es um die Frage der Abstiegskandidaten geht. "Wir wissen dies natürlich, aber unser neuer Trainer macht bereits eine sehr gute Arbeit, bringt neue Ideen, Impulse und Abläufe in den Trainingsalltag hinein", lobt Co-Trainer Armin Obergfell seinen "Chef" Graziani Mercuri. Obergfell macht es an sichtbaren Dingen fest: "Wie gegen Riedböhringen haben wir ein anderes Spielsystem. Dies funktioniert schon sehr gut. Mich haben die Jungs beim 3:3 überzeugt. Die Handschrift unseres Trainers ist schon zu sehen. Seine Philosophie werden wir Stück für Stück weiter verinnerlichen. Dies braucht ein wenig Zeit und Geduld." In der Anfangsformation standen gleich drei Neue: Christian Jauch (29) wurde nicht nur wegen seiner beiden Tore gleich zum besten Akteur. Die beiden Youngster Julian Lelle und Ali Omar "haben einmal mehr gezeigt, dass wir die richtigen Leute geholt haben – auf und vor allem neben dem Platz von ihrem Charakter her", freut sich Obergfell auf eine intensive Saison, "in der wir natürlich wieder um den Klassenerhalt kämpfen werden. In einem so kleinen Dorfverein wie Buchenberg sind wir bescheiden und realistisch".

Andere Ziele verfolgt Roland Bucher mit dem VfL Riedböhringen. In Buchenberg fehlte ihm mehr als eine halbe Mannschaft, darunter Leistungsträger wie Daniel Baumann und Stefan Kienzler. Es ehrt Bucher, dass er dies nicht als Vorwand und Ausrede für eine schwache erste Halbzeit vorschob. In der Tat war es allerdings so, "dass unsere Viererkette völlig umformiert war mit drei Spielern aus der Zweiten". Insgesamt nahm er aus dem Remis zwei Dinge mit: "In den kommenden Spielen müssen wir schneller nach vorne spielen und dürfen uns in der Defensivarbeit nicht mehr so fehlerhaft präsentieren."

Was eine Dorfmeisterschaft so alles bewirken kann: Der jährliche Saisonstart des FV Tennenbronn mit Sportfest lockt die Massen auf den Schächle-Sportplatz. An zwei Tagen starteten die Aktiven in die Saison – vor insgesamt über 800 (!) Zuschauern. Dabei kam das FV-Bezirksliga-Team zu einem 1:1 gegen den FC Schonach. Gegen den starken Aufsteiger gab es das erwartet schwere Spiel. Die 600 Fans sahen eine frühe Gästeführung durch einen Weitschuss von Markus Dold (14.). Die FVT-Kicker mühten sich im ganzen Spiel und steigerten sich nach der Pause. Einzig die Chancenverwertung blieb mangelhaft. Der Ausgleich wollte nicht fallen. Schonach verteidigte in der Schlussphase mit allen Mitteln den knappen Vorsprung – die Folge waren zwei Ampelkarten in der 80. und 84. Minute. Mit zwei Mann Überzahl gelang den Hausherren durch einen herrlichen Freistoß von Markus Broghammer in der 85. Minute noch der verdiente Ausgleich.