Immer mehr Asylbewerber kommen. Foto: Pleul

Verwaltung sucht im gesamten Kreis nach geeigneten Unterkünften. Bürger setzen sich für Flüchtlinge ein.

Schwarzwald-Baar-Kreis - Seit geraumer Zeit ist die Verwaltung im gesamten Kreisgebiet intensiv auf der Suche nach geeigneten Unterkünften für Asylbewerber und Kontingentflüchtlinge.

Im Kreistag informierte Landrat Sven Hinterseh über den aktuellen Sachstand. Während im Sommer noch 40 Personen monatlich zur Unterbringung zugewiesen wurden, waren es im Oktober 80 Personen. Mit diesen Zugangszahlen wird auch im November und Dezember gerechnet. Darum werden weiterhin sowohl geeignete Gebäude zur Einrichtung von Gemeinschaftsunterkünften gesucht als auch Wohnungen, in denen Kontingentflüchtlinge und geduldete Ausländer untergebracht werden können. Eine Unterkunft, die von vorne herein auf keine Bedenken stößt, gibt es eigentlich nicht, heißt es aus der Verwaltung.

Man sei aber bemüht, Problempunkte, soweit es geht, zu minimieren. So zeigten die Beispiele der Gemeinschaftsunterkünfte in St. Georgen, Unterkirnach und in der Alleenstraße in Schwenningen, dass das auch gelingen kann. Insbesondere, wenn sich Bürger für die Flüchtlinge einsetzen, sie unterstützen und begleiten.

Die Verwaltung will solcherart Bürgerengagement im Rahmen der vorhandenen Möglichkeiten unterstützen. So ist das Landratsamt mit im Boot, wenn am kommenden Montag, 10. November, die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) in Villingen mit einer Auftaktveranstaltung um 19 im Paulusgemeindehaus an der Waldhauser Straße unter dem Motto "Engagement Erbsenlachen" bürgerschaftliches Engagement und gegenseitiges Kennenlernen auf den Weg bringen will. Am 26. November findet um 19 Uhr im großen Sitzungssaal des Landratsamtes zudem eine öffentliche Informationsveranstaltung zum Thema Asyl statt, zu der auch Kreisräte und Entscheidungsträger der Städte und Gemeinden des Landkreises eingeladen sind.

Der Schwarzwald-Baar-Kreis betreibt inzwischen sechs Gemeinschaftsunterkünfte mit aktuell 755 Plätzen. Nach derzeitiger Prognose werden bis Jahresende 2015 zirka 1100 bis 1500 Plätze benötigt. Damit steht der Kreis nach wie vor unter großem Druck, weitere Unterkünfte bereit zu stellen.