Die großen Erstliga-Festtage in Triberg sind Vergangenheit. Nach drei Jahren im deutschen Ringer-Oberhaus geht es nach dieser Saison freiwillig zurück in die Zweitklassigkeit. Foto: Kienzer Foto: Schwarzwälder-Bote

RingenFreiwilliger Abstieg aus finanziellen Gründen in die 2. Bundesliga / Team erhält ein neues Gesicht

Von Michael Bundesmann

Nach drei Jahren in der Bundesliga ist nach der Saison aus Vernunft Feierabend für den SV Triberg. Die Verantwortlichen haben sich aus finanziellen Gründen für den freiwilligen Abstieg in die 2. Bundesliga entschieden. Bitter ist dies für alle, die den jahrelangen Erfolgsweg in Triberg begleitet haben.

Die Gründe. "Wir können uns so eine schlechte Saison wie diese nicht mehr leisten. Es war absehbar, dass wir den Etat nicht erhöhen können. Also wären wir womöglich in einer vierten Bundesliga-Saison wieder am Tabellenende gestanden. Das ist für die Aktiven, die Verantwortlichen und die Zuschauer frustrierend. Wir wollen in der 2. Bundesliga mit einer neuen, jungen Mannschaft einen Neuanfang machen. Es bedeutet nicht, dass wir in Triberg in Zukunft nie mehr Bundesliga ringen wollen. Doch für diese Phase passt es einfach so nicht", erklärt Vorsitzender Mike Pfaff die Gründe, warum man sich beim Traditionsverein nach wochenlangen Gesprächen und Überlegungen für diesen Schritt entschieden hat. Bei vielen Bundesliga-Klubs fließt viel Geld – die Triberger hatten bei diesem Thema die Fahnenstange erreicht. "Viele andere Kader waren umfangreich besetzt", so Pfaff, "bei uns war es personell sehr knapp. Unter den jetzigen Rahmenbedingungen waren wir einfach nicht mehr in der Lage, in der Bundesliga eine ordentliche Rolle zu spielen". Ein Großteil der Sponsoren bleibt den Tribergern aber auch in der 2. Bundesliga treu. Wie geht es weiter? Ordentlich wollen die Triberger erst einmal noch ihre anstehenden Pflichtaufgaben zu Ende bringen. Morgen (19.30 Uhr) im letzten Hauptrundenkampf in Schifferstadt werden die Schwarzwälder aber letztmals in dieser Saison ihre Bestformation aufbieten. Dann folgen die beiden Zwischenrundenkämpfe am 13. und 20. Dezember – wahrscheinlich gegen Luckenwalde. Möglich ist dann, dass in diesen Duellen schon der ein oder andere junge Ringer im Triberger Kader seine Chance erhält. Die Zukunft. Der Abgang von Mihail Sava nach Ispringen (wir berichteten) steht schon fest. Weitere Leistungsträger werden Triberg verlassen, darunter wahrscheinlich auch der "Lokalmatador" Jan Rotter, der gute Angebote vorliegen hat. Mit Leichtgewichtler Ceyhun Zaidov plant man nicht mehr. Mit Akteuren wie Aleksan Mikayelyan (66 kg), Roman Dermenji (86 kg), Gabriel Fix (98 kg) und Schwergewichtler Rares Chintoan, die alle in dieser Runde überzeugten, würden Mike Pfaff und Co. gerne weitermachen, aber die betreffenden Ringer haben sich eine Überlegungsfrist erbeten. "Wir wollen auf alle Fälle eine schlagkräftige Mannschaft beisammen haben, die eine gute Rolle spielen kann", zeigt es Mike Pfaff auf. Trainer und Team. Mike Schäuble begrüßt nach einer "sehr schweren Saison" die Entscheidung der Verantwortlichen. "Ich denke auch, dass dies der momentan einzig richtige Weg für den Verein ist." Talente wie Viktor Lyzen (57 kg), Marius Weiss und Marius Quinto (beide 75 kg) will Schäuble aus der zweiten Mannschaft hochziehen. Jan Furtwängler und Nico Schäuble sollen sich in der 2. Bundesliga weiterentwickeln. Dazu haben die Triberger auch schon die Fühler nach guten deutschen Ringern mit Perspektive ausgestreckt. Das Ausländerkontingent soll nicht zu sehr ausgeschöpft werden. "Diesen Weg wollen wir konsequent gehen", sagt Mike Pfaff, dem sicherlich die vergangenen Wochen auch zu schaffen gemacht haben.