Schaute sich schon einmal an seinem zukünftigen Hauptarbeitsplatz etwas um: Jukka Voutilainen. Foto: Wiedemann Foto: Schwarzwälder-Bote

EishockeyJukka Voutilainen will in Schwenningen eine beeindruckende Serie fortsetzen

Von Gunter Wiedemann

Kati ist zuerst da. Die Verlobte von Jukka Voutilainen macht sich im Schwenninger Moos joggend auf zu einer Orientierungstour. So bleibt dem neuen Stürmer der Wild Wings bei seinem Kurztrip nach Schwenningen etwas Zeit, einen kleinen Rundgang um die Helios-Arena zu machen.

Drei anstrengende, aber auch erlebnisreiche Tage liegen hinter dem 35-Jährigen, der von Kalevan Pallo (kurz KalPa), dem finnischen Erstliga-Club aus seiner Heimatstadt Kuopio, zu den Wild Wings wechselte. "Ich wollte mir einfach ein erstes Bild von Schwenningen und der Umgebung machen. Und dies hat sich richtig gelohnt", denkt Jukka Voutilainen nicht nur an den Ausflug an den Bodensee oder die Shopping-Tour in Metzingen. "Vor allem war ich echt beeindruckt, wie mich die Verantwortlichen der Wild Wings aufgenommen haben. Mit ihrer Hilfe konnte ich schon viele organisatorische Dinge erledigen. Dies ist wichtig, denn dann kann man sich während der Vorbereitungszeit ganz auf den eigentlichen Job, also Eishockey, fokussieren", fühlt sich der Angreifer bei seinem zukünftigen Arbeitgeber bereits wohl.

Dieser hatte frühzeitig Interesse am ehemaligen finnischen (mit Jokerit Helsinki und Hämeenlinnan Pallokerho/HPK) und schwedischen Meister (HV71 Jönköping) bekundet. "Nach 15 Profijahren in Finnland und Schweden wollte ich etwas Neues erleben. Deshalb hatte ich auch eine Ausstiegsklausel für den Fall eines Wechsels in das Ausland in meinem Vertrag", konnte Voutilainen nach dem Viertelfinal-Aus mit KalPa aus einigen Angeboten auswählen. "Mir hat einfach gefallen, wie sich die Wild Wings um mich bemüht haben. Außerdem habe ich mit einigen Freunden gesprochen, die Schwenningen und das deutsche Eishockey kennen. Das Gesamtpaket hat einfach gepasst", blickt der 35-Jährige auf die vergangenen Wochen zurück.

Seit Dienstag ist nun klar, dass Jukka Voutilainen in der Saison 2015/16 zum ersten Mal außerhalb von Finnland und Schweden im Rundenbetrieb sein Können zeigen wird. "Ich habe aber im vergangenen Jahr mit KalPa in der Champions League in Mannheim gespielt", freut sich der Gewinner zahlreicher Auszeichnungen – beste Plus-Minus-Wertung einer Saison, Topscorer der Play-offs oder bester Torschütze der Play-offs – jetzt schon auf die Atmosphäre in der Schwenninger Helios-Arena und in den anderen deutschen Eishallen. "In Finnland sind die Fans leise. Dies ist in Deutschland anders. Gerade über die Anhänger der Wild Wings wurde mir erzählt, dass sie für sehr gute Stimmung sorgen."

Sollte Jukka Voutilainen eine außergewöhnliche Serie in Schwenningen fortsetzen, dann würde er wohl sogar eine wahre Euphorie auf den Rängen auslösen. "Ich habe in meiner Profikarriere noch nie die Play-offs verpasst. Und dies soll auch in Schwenningen so bleiben!"

Dort wird er wieder in rund fünf Wochen ankommen. Zuvor hat Voutilainen aber nach seinem drei Tage langen Kurztrip eine ganz besondere Tour vor. "Ich werde die Strecke nach Schwenningen mit dem Auto fahren. Da kann ich unterwegs nicht nur einige Freunde treffen, sondern auch viele interessante Städte besuchen. Dies wird also ein schöner Roadtrip, bevor es bei den Wild Wings so richtig losgeht", freut sich der Finne auf die 2713 Kilometer zwischen Kuopio, der größten Stadt Ostfinnlands, und Schwenningen. Und natürlich ist dann auch wieder Kati mit an Bord.

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