David Brenn (rechts) vom KSV Tennenbronn im Kampf gegen den Polen Ernest Dorosz. Foto: Frei Foto: Schwarzwälder-Bote

RingenTennenbronner Nachwuchsringer bei Cadet-European-Championship Elfter

Von Alfred Moosmann

Die Teilnahme an den Europameisterschaften der Kadetten war für David Brenn, Nachwuchsringer des KSV Tennenbronn, sicherlich das sportliche Highlight dieses Jahres.

Dass der 14-Jährige als einer der jüngsten Teilnehmer der Kadettenjahrgänge 1998, 1999 und 2000 dabei eine Spitzenplatzierung mitbringen würde, wäre eine unverhältnismäßige Erwartung gewesen. Trotzdem nahm David Brenn seine Chance mit Optimismus und Ehrgeiz an und rechtfertigte bereits bei den Vorbereitungsturnieren seine Nominierung.

Um die vom Bundestrainer bestimmte Freistil-Gewichtsklasse bis 50 kg zu erreichen, musste David im fünf Kilo abtrainieren. Ohne diese von allen Teilnehmern praktizierte Tortur ist bei solchen Turnieren nichts zu gewinnen.

Die Reise mit der Nationalmannschaft nach Serbien begann mit einem Zwischenstopp in Österreich, wo nochmals eine Trainingseinheit absolviert wurde. Das nordserbische Subotica zeigte sich als eine tolle Stadt und auch die Sportstätte, die Organisation und die Betreuung der Sportler waren vorbildlich. Davon konnten auch die Eltern von David Brenn und KSV-Jugendtrainer Volker Faißt, die ihrem Schützling nachgereist waren, berichten. Die auf einem Podest erhöht liegende Ringkampfmatte sorgte für eine besondere Atmosphäre und die Kämpfe fanden auch reichlich Zuschauerinteresse, da kein Eintritt verlangt wurde.

Nach dem Wiegen zog David Brenn die höchste Losnummer von 20 Teilnehmern seiner Gewichtsklasse bis 50 kg. Damit stand fest, dass er sich über die Qualifikationsrunde in die Achtelfinals kämpfen musste, die nur den ersten zwölf Losnummern automatisch zufallen. Diesen ersten Kampf meisterte David mit 6:2 gegen Ernest Dorosz aus Polen siegreich. Er ging mit einem Beinangriff in Führung, die er aber durch einen Konter kurz vor dem Pausengong wieder einbüßte. In der zweiten Kampfhälfte gelang ihm erneut ein Zwei-Punkte-Vorsprung und nutzte konsequent die Öffnung des Gegner zu zwei weiteren gelungenen Aktionen.

Im Achtelfinale scheiterte David Brenn am körperlich stärkeren und späteren Bronzegewinner Ertugrul Khaveci aus der Türkei vorzeitig mit 0:10-Wertungspunkten. Durch einen "Beinsteller" und anschließendem "Durchdreher" geriet er schnell mit vier Punkten in Rückstand. Einen weiteren Beinangriff wollte David Brenn mit einem "Überwurf" kontern, geriet dabei aber selbst in die Unterlage und nach einem weiteren "Durchdreher" des Türken war der Kampf verloren.

Ertugrul Khaveci unterlag im Halbfinale dem späteren Europameister und so blieb dem Tennenbronner der Weg über die Hoffnungsrunde verwehrt.

Mit dem elften Platz unter 20 Teilnehmern kann sich David Brenn in den Reihen der Freistil-Nationalmannschaft durchaus sehen lassen, denn die Finalkämpfe wurden weitgehend von osteuropäischen Athleten dominiert und fanden gänzlich ohne deutsche Beteiligung statt.