Nach dem verpassten Endspiel ist bei den Wild Wings Feuer unterm Dach

Von Michael Bundesmann

Man kann über die Wertigkeit des DEB-Pokal-Wettbewerbs sicherlich diskutieren. Doch keine Frage, den Wild Wings hätte nach zwei Vizemeisterschaften in den vergangenen drei Jahren zumindest ein Finaleinzug und damit eventuell nach vielen Jahren mal ein Titelgewinn sicherlich gut getan. Doch nach dem 1:2-Halbfinal-Aus gegen Rosenheim ist hingegen nun beim Zweitliga-Zweiten Feuer unterm Dach. Geschäftsführer sehr kritisch. Thomas Burger, einer der beiden GmbH-Geschäftsführer, nahm nach dem Pokal-Aus kein Blatt vor dem Mund: "Ich bin sehr enttäuscht. Wir haben mit dieser Freikarten-Aktion für Schüler und Studenten alles getan, damit um das Spiel herum eine gute Stimmung aufkommt. Doch die Mannschaft hat kollektiv versagt. Das war teilweise Arbeitsverweigerung, weil die Einstellung mangelhaft war."Thomas Burger schließt aber bei seiner Kritik die Arbeit von Trainer Stefan Mair aus. Mit dem Wunsch nach Vertragsgesprächen für die kommende Saison, so Thomas Burger weiter, müsse ihm momentan kein Spieler kommen. "Dafür sollen sie sich auf dem Eis wieder anders präsentieren. Natürlich kann man aber jetzt nicht alles schlecht reden, denn in den vergangenen Wochen hat die Mannschaft ja auch gute Spiele gezeigt", betont der Geschäftsführer.Größte Enttäuschung. "Für mich war dieser Auftritt des Teams die bisher größte Enttäuschung, seit ich in Schwenningen Trainer bin", hatte Stefan Mair gleich nach dem Schlusszeichen seinen Spielern lautstark in der Kabine verdeutlicht, was er von ihrer Leistung gehalten hatte. Mair weiter: "Wir haben total emotionslos gespielt. Ich habe auch keine Erklärung dafür, denn mit nur zwei Siegen hätten wir einen Titel gewinnen können. Wir haben nur 20 Schüsse auf das Rosenheimer Tor gebracht, das ist in dieser Saison bisher unser schlechtester Wert." Mair will aber auch die Verantwortung übernehmen: "Ich konnte offensichtlich die Mannschaft für dieses Halbfinale nicht motivieren. Aber ich werde für mich daraus die Lehren ziehen." Etwas anderer Ansicht. Verteidiger Adam Borzecki zeigt für die harte Kritik der Verantwortlichen kein Verständnis: ›"Wir sind selbst sehr enttäuscht, aber wir haben konzentriert gespielt, da kann man doch nicht sagen, wir hätten emotionslos gespielt." Trotz des eigentlichen freien Tages gestern mussten die Schwenninger Profis ins Eisstadion anrücken – zur Videoanalyse! Nicht offiziell. Der Abgang von Manager Stefan Wagner zu Red Bull ist fix, wie er auch bestätigt hat, aber offiziell gibt es von den Wild Wings dazu noch keine Stellungnahme. Schritt für Schritt, so Thomas Burger, werde man nun die Themen abarbeiten, also auch die Verlängerung mit dem Trainer. Immerhin hat Pressesprecher Oliver Bauer, der in den vergangenen Jahren eng mit Wagner zusammengearbeitet hat, bereits erklärt, dass er "gerne in Schwenningen bleiben möchte".