Der Villinger Torwart Daniel Miletic wehrte nicht nur in überragender Manier einen Elfmeter ab. Foto: Marc Eich Foto: Schwarzwälder-Bote

Oberliga08-Coach Braun ärgert sich über die Knackmuß-Ampelkarte / Derby steht an

Von Michael Eich

Das 1:1 gegen den FSV Hollenbach im ersten Spiel nach der Winterpause kann der FC Villingen getrost als Punktgewinn verbuchen.

Hollenbach entpuppte sich während der 90 Minuten auf dem Kunstrasen im Frieden-grund als überaus kompakter und zweikampfstarker Kontrahent. Die Gäste hatten im Vergleich mit den Nullachtern die klareren Torchancen.

Allerdings wäre die Partie eventuell anders verlaufen, wenn die Gastgeber wegen einer Ampelkarte gegen Markus Knackmuß nicht die komplette zweite Halbzeit lang in Unterzahl hätten agieren müssen. "Ich habe gleich nach einem weiteren Foul von Markus zu meinem Assistenten Claudio Sukale gesagt, dass wir umstellen", berichtete 08-Coach Martin Braun. Er wollte den bereits verwarnten Knackmuß, der zum wichtigen 1:0 getroffen hatte, kurz vor der Pause ins Mittelfeld beordern und dafür Dragan Ovuka in die Innenverteidigung stellen. "Da war es dann schon passiert", so der Villinger Trainer. Er habe nicht damit gerechnet, dass Knackmuß in seinem "jugendlichen Alter" innerhalb von zwei Minuten so ungeschickt agieren würde. "Das ist ärgerlich", so Braun zur Ampelkarte.

In Unterzahl habe seine Mannschaft sehr diszipliniert agiert. "Wir sind gut gestanden und Daniel Miletic hat bei zwei, drei Hollenbacher Chancen sehr gut gehalten", lobte er seinen Schlussmann, der in der Winterpause noch mit Wechselgedanken in Richtung Kreuzlingen gespielt hatte. Miletic präsentierte sich zum Auftakt in die Frühjahrsrunde in Topform. "In unserer Situation war es wichtig, dass wir uns gewehrt haben und den glücklichen Punkt holen", betonte der Villinger Trainer.

In der Tabelle brachte das fünfte Unentschieden in Folge die Nullachter nicht voran. Weiter belegen sie den drittletzten Tabellenplatz. Der Rückstand zu den beiden vor ihnen liegenden Mannschaften Kickers Pforzheim und Stuttgarter Kickers II beträgt drei Punkte. Kehl auf Platz 13 ist sechs Zähler entfernt.

Am kommenden Samstag geht es zum brisanten Derby bei der TSG Balingen. Die patzte am Samstag mit einer 1:2-Niederlage beim SSV Ulm. "Wir müssen weiter an uns arbeiten, in Balingen aber ein paar Prozent mehr bringen und besser dagegenhalten. Ich bin zuversichtlich, aber das wird kein Selbstläufer", warnte Braun.

Einstand. Für Neuzugang Marcel Simsek vom FC Kreuzlingen war die Partie gegen den FSV Hollenbach das erste Pflichtspiel für den FC Villingen. Der gelernte Stürmer lief als einzige Spitze auf und absolvierte dabei ein großes Laufpensum. "Er hat ein sehr ordentliches Spiel gemacht", lobte Coach Martin Braun den Angreifer. Simsek habe gezeigt, dass er einige Anlagen hat, die der Mannschaft weiterhelfen könnten. Es sei allerdings für ihn gegen Hollenbach als alleinige Spitze nicht ganz einfach gewesen. "Wenn wir so spielen, läuft er zu 80 Prozent den Bällen hinterher", so Braun. Nach 83 Minuten wurde Simsek dann unter dem Applaus der Zuschauer ausgewechselt. Für ihn kam Kai Brünker, der noch durch eine Grippe geschwächt war.

Achterbahn. Für 08-Routinier Markus Knackmuß, den Coach Martin Braun gemeinsam mit David D’Incau in der Innenverteidigung nominiert hatte, verlief die Partie gegen Hollenbach wie eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Bereits in der 22. Minute kassierte er für ein Foulspiel im Mittelfeld die gelbe Karte. Dann gelang ihm in der 34. Minute mit einem abgefälschten Schuss die ganz wichtige 1:0-Führung. In der 40. Minute hatte der Ex-Profi dann Glück, nach einem weiteren Foul in Strafraumnähe nicht die Ampelkarte kassiert zu haben. Doch drei Minuten später unterlief ihm kurz hinter der Mittellinie ein weiteres Foul. Schiri Roman Reck aus Weissach zückte Gelb-Rot. "Im Mittelfeld muss man nicht so in die Zweikämpfe gehen. Da hätte ich einfach wegbleiben müssen. Da muss man auch nicht drüber diskutieren", zeigte sich Knackmuß sehr selbstkritisch. "Mit elf Spielern hätten wir die Riesenchance gehabt, drei Punkte zu holen. Jetzt müssen wir eben in Balingen am Samstag drei unerwartete Punkte holen", machte er deutlich.

Sponsor. Das Duell der beiden von ebm-papst gesponserten Teams FC Villingen und FSV Hollenbach ließ sich Dirk Schallock, der Geschäftsführer des Werkes in St. Georgen, am Samstag nicht entgehen. Dabei dürfte das Herz des in Unterkirnach wohnenden Managers dann doch mehr für die Nullachter geschlagen haben. Immerhin sitzt Schallock im Beirat des FC Villingen.