Der Schwarzwald-Baar-Kreis ist mit der Problematik des Busfahrer-Mangels noch nicht so stark betroffen. Foto: Falke

Schwarzwald-Baar-Kreis ist im Vergleich zu den Ballungsgebieten noch gut ausgestattet. Hohe Hürden zum Beruf.

Schwarzwald-Baar-Kreis - Der Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmer schlägt Alarm – es fehlen bundesweit 2000 Busfahrer. In der Region ist die Situation dank getroffener Maßnahmen noch nicht so zugespitzt. Frank Wiest kann als stellvertretender Vorsitzender des baden-württembergischen Omnibusverbandes Entwarnung geben. "Dank der guten Zusammenarbeit mit der Agentur für Arbeit konnten wir vorarbeiten. Wir sind noch ganz gut versorgt", erklärt Wiest, der neben der Arbeit im Verband ebenfalls Geschäftsführer der Verkehrsgesellschaft Villingen-Schwenningen ist.

Die gute Zusammenarbeit mit der Agentur für Arbeit über die Wiest spricht, bedeutet vor allem, Umschülern den Zugang zum Busfahrerjob zu erleichtern.

Dafür gibt es verschiedene Programme, die den teuren Busführerschein in Höhe von 10.000 Euro mit finanzieren, und über die auch die notwendige fünfwöchige Grundlagenqualifikation unterstützt wird.

Die Ausbildung oder Umschulung zum Busfahrer ist davon abhängig, wie alt ein Interessent ist und welche Vorbildung er mitbringt. So müssen sich Bewerber mit vorhandenem und aktuellen LKW-Führerschein zum einen weniger Fahrstunden stellen, zum anderen wird der Kurs zur Grundlagenqualifikation auf eine Woche verkürzt.

Ohne LKW-Führerschein oder mit einem veralteten sind bis zu 70 Fahrstunden zu absolvieren und der Grundlagenkurs in voller Länge zu erbringen. Der Kurs, der unter anderem Fahrzeugphysik und den Umgang mit Fahrgästen erklärt, muss absolviert werden, um Personen befördern zu dürfen.

Das Alter spielt insofern eine Rolle, als dass junge Busfahrer erst ab 18 Jahren hinter das Steuer und erst ab 21 Jahren in den Fernbus-Verkehr dürfen und im Ausland sogar 24 Jahre alt sein müssen, um einen Bus zu fahren.

Wer schon früher die Ausbildung ergreift, verbringt die Zeit bis zum Busführerschein in der Werkstatt oder im kaufmännischen Bereich. "So lernen die Azubis auch die Gestaltung von Ticketpreisen oder Fahrplänen", berichtet der Geschäftsführer.

Schon heute an morgen zu denken, ist deshalb ein wichtiger Aspekt in der Omnibusbranche, da in den nächsten drei Jahren laut Bundesverband 10 000 Busfahrer in den Ruhestand gehen werden. Doch allein mit Azubi-Nachwuchs wird diese große Zahl nicht aufgefangen werden können. Deshalb setzt die Branche ihr Augenmerk auf die Frauen. "Der Beruf wird deshalb mehr und mehr für Frauen interessant, da durch die technische Entwicklung die körperliche Kraft nicht mehr so stark wie vor vielen Jahrzehnten benötigt wird", erklärt Frank Wiest.

Doch die Hürde des sehr hohen Kostenfaktors mit 10.000 Euro für den Busführerschein,wird es vermutlich nicht einfach machen, Busfahrer- oder fahrerinnen zu finden.