Der Wagen schob sich durch die Wucht des Aufpralls fast zur Hälfte unter den Sattelzug. Foto: dpa

Geschwindigkeit bei Aufprall auf Lastwagen beträgt mindestens 120 km/h. Auto zuvor im Schwarzwald-Baar-Kreis gestohlen.

Schwarzwald-Baar-Kreis/Ravensburg - Nur noch den Tod konnte der Notarzt bei einem jungen Mann feststellen, der am Mittwochmittag mit einem Porsche Cayenne auf der B 30 zwischen Ravensburg-Nord und Weingarten (Kreis Ravensburg) mit hoher Geschwindigkeit auf das Heck eines Sattelzugs aufgefahren war. Laut Polizei handelt es sich bei dem Todesopfer um einen 19-Jährigen aus dem Raum Konstanz.

Der junge Mann hatte den blauen Porsche zuvor bei einer Autofirma im Schwarzwald-Baar-Kreis geklaut, wo er bereits im Dezember Interesse an dem Fahrzeug bekundet hatte. Nun teilten ihm die Mitarbeiter des Autohauses allerdings mit, dass der Wagen zwischenzeitlich verkauft wurde. Die Angestellten kamen daher seiner Bitte nach, in dem Luxusfahrzeug zumindest Probestizen zu dürfen. Als ihm dies gewährt wurde, nutzte er offenbar die Gelegenheit aus und fuhr mit dem Wagen davon.

Gegen 12.40 Uhr wurde das Fahrzeug dann vom Eigentümer mit Hilfe von GPS in Allensbach (Kreis Konstanz) geortet. Von dort setzte der 19-jährige Fahrer seine Flucht fort über den Bodanrück in den Bodenseekreis und durch das Deggenhauser Tal nach Ravensburg.

Flüchtiger brettert über Wiesen und Äcker

Auf seinem tödlich endenden Weg umfuhr er mehrere durch die Polizei aufgestellte Straßensperren und scheute sich nicht, auch über Wiesen und Äcker zu fahren. Zwischen Tüfingen und Ravensburg verursachte der 19-Jährige mehrere Unfälle und gefährdete durch seine rasante Fahrweise mehrere Verkehrsteilnehmer. Mehrfach wurde das flüchtige Fahrzeug aus den Augen verloren, konnte aber immer wieder über das GPS-System geortet werden.

Auf der B 30 in Richtung Bad Waldsee nach der Auffahrt Ravensburg-Nord wechselte der Flüchtige dann laut Aussage eines Zeugen gegen 13.45 Uhr vom linken auf den rechten Fahrstreifen und prallte mit einer Geschwindigkeit von weit mehr als 120 Kilometern pro Stunde frontal ins Heck eines Sattelzugs.

Hierbei schob sich der Porsche regelrecht bis zur Sitzbank unter den Lastwagen, so dass das Dach nach hinten geschert wurde. Der Fahrer verstarb noch an der Unfallstelle und musste von der Freiwilligen Feuerwehr aus dem völlig demolierten Cayenne geborgen werden.

Der Lastwagen-Lenker und sein Beifahrer blieben unverletzt. Zum Zeitpunkt des Unfalles befand sich kein Polizeifahrzeug in unmittelbarer Nähe. Die Ermittlungen nach der Identität des unbekannten Manns dauern an.

Die Ermittlungen dauern noch an. Nicht auszuschließen ist, dass der Mann auf seiner Fluchtstrecke noch weitere Unfälle verursachte und Personen gefährdete, worüber die Polizei bislang noch nicht in Kenntnis gesetzt wurde. Diese bittet daher Zeugen, die weitere Hinweise machen können, sich an die örtlichen Polizeidienststellen zu wenden.