Den Projekten in Sachen Windkraft fehlt in der Region der Schwung, weil die Kommunen bei der Aufstellung der Flächennutzungspläne nur langsam vorankommen. Foto: Archiv

Elektromobilität im ländlichen Raum nimmt 2015 Fahrt auf. Wo bleibt Guido Wolf?

Schwarzwald-Baar-Heuberg - Der Regionalverband Schwarzwald-Baar-Heuberg hat sich für das kommende Jahr eine umfangreiche Tagesordnung an Projekten vorgenommen.

Auf Vorschlag von Karl Heim von den Freien Wählern wird wahrscheinlich ein weiteres hinzukommen. Der ehemalige Landrat des Schwarzwald-Baar-Kreises regte an, auf Regionsebene die Qualifikation der Asylbewerber zu ermitteln, um sie für den Arbeitsmarkt gezielt zu gewinnen.

Verbandspräsident Jürgen Guse, CDU, und Verbandsdirektor Marcel Herzberg nahmen die Anregung auf. Bislang gebe es keine Untersuchung, generell werde davon ausgegangen, dass etwa ein Drittel der in Deutschland Asyl beantragenden Menschen als Fachkräfte qualifiziert sind, "da muss dann natürlich noch die Sprache erlernt werden", so Guse. Man kam überein, in Absprache mit dem Aktionsbündnis von 14 Kommunen und der Agentur für Arbeit abzuklären, ob ein entsprechendes Projekt umgesetzt werden kann.

Bei den übrigen Aktivitäten handelt es sich in vielen Fällen um Fortschreibungen etwa des Geoportals, des Regionalatlasses oder des Kulturausschusses. Das Modellprojekt zur Elektromobilität im ländlichen Raum nimmt 2015 Fahrt auf – was man von der Windkraft eher nicht sagen kann. Das Planungsmoratorium des Regionalverbands dauert an, da die Kommunen bei der Aufstellung entsprechender Flächennutzungspläne nur langsam vorankommen. Herzberg berichtete von 23 Windkraftprojekten im Verbandsgebiet mit unterschiedlichen Verfahrensständen. Nachdem Guse betont hatte, schon vor Grün-Rot als Regierungskoalition habe der Regionalverband Windkraft offensiv gefördert, machte Fritz Link, CDU, eben die Landesregierung für die Verzögerungen verantwortlich: "Weil die jetzige Landesregierung es verpasst hat, die unterschiedlichen zu schützenden Rechtsgüter im Arten- und Naturschutz klar und für die Kommunen handhabbar zu priorisieren."

Dem widersprach Michael Blaurock von den Grünen, der die parteipolitische Einfärbung Links bemängelte, "ich finde es gut, dass es eine präzise Abwägung und scharfe Prüfung gibt". Wahrscheinlich hatte sich Link über die Grünen-Fraktion geärgert, denn nachdem zwei weitere Mitglieder vereidigt worden waren, kam von dort die Frage, wer denn nun noch fehle. "Guido Wolf" lautete die Antwort von Guse. Ob man denn nach Stuttgart fahren müsse, um den frisch gekürten Kandidaten zu verpflichten, wurde rhetorisch gefragt. Wobei das Unverständnis, dass der seine Bodenständigkeit betonende Wolf in seinem Heimatrevier erneut nicht aufgetaucht ist, durchaus deutlich wurde. Ansonsten herrschte große Einigkeit, der Haushalt wurde ohne Diskussionen einstimmig angenommen, ebenso die Fortschreibung des Regionalatlasses.

Und einig waren sich die Mitglieder auch, dass man der Bekanntgabe der Förderprojekte beim Wettbewerb "Regio Win" im Januar hoffnungsfroh entgegenfiebern könne: Alle vier eingereichten Projekte seien nicht durchzubekommen, so die Einschätzung, aber man werde wohl angesichts eines Fördertopfes von 75 Millionen Euro im Land nicht leer ausgehen.