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Regionalverband befasst sich mit Schienenverkehr. Elektrifizierung der Strecke Rottweil-Villingen überaus wichtig.

Schwarzwald-Baar-Heuberg - Auf der Tagesordnung des Regionalverbands an oberster Stelle stand der regionale Schienenverkehr, zu dem der Nahverkehrsberater Ulrich Grosse die Mitglieder des Ausschusses informierte.

Seit dem letzten Bericht in der Verbandsversammlung im vergangenen Jahr haben sich bei den durch die Region führenden Schienenstrecken, insbesondere bei der Gäubahn, Neuerungen ergeben.

Seit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2015 verkehren die Intercity- und Regionalzüge auf der Gäubahn zu anderen Zeiten, so wurden die Abfahrtzeiten in den Hauptbahnhöfen Zürich und Stuttgart um 30 Minuten verschoben. Dies ist dem ersten Bestandteil des sogenannten Interimskonzepts auf der Gäubahn geschuldet und führt in Stuttgart zu deutlich verbesserten Anschlüssen in Richtung Mannheim, Frankfurt oder Berlin und München.

Aufgrund der halbstündigen Drehung der Züge mussten auch die Zubringerverkehre angepasst werden. Aus diesem Grund wird beispielsweise der Intercity nach Stuttgart in Rottweil aus Richtung Donaueschingen jetzt nicht mehr vom Regionalexpress Neustadt-Rottweil, sondern vom Ringzug bedient.

Dies führt zwar zu einer geringfügigen Verlängerung der Gesamtreisezeit nach Stuttgart, wird aber für Fernreisende durch die besseren Anschlussbedingungen kompensiert.

Ab Dezember 2017 werden durch einen stündlichen IC-Fernverkehr die heute alle zwei Stunden verkehrenden RE-Züge zwischen Stuttgart und Singen überflüssig sein. Es wird einen langsamen und einen schnellen IC geben, wobei der langsamere IC zusätzlich auch an den bisherigen RE-Bahnhöfen Engen, Spaichingen, Oberndorf, Sulz, Bondorf, Gäufelden und Herrenberg halten wird.

Alle Züge der Gäubahn sind für die Kunden ab Dezember 2017 auch mit Nahverkehrstickets nutzbar, zum gleichen Zeitpunkt sollen die stündlichen IC-Verbindungen zudem mit einem modernen Doppelstock-Intercity angeboten werden. Auch über den aktuellen Sachstand beim 3er-Ringzug wurde berichtet, bei dem es infolge des Fahrplanwechsels auf der Gäubahn zum umfangreichsten Wechsel seit Bestehen des Ringzugsystems im Jahr 2003 gekommen war.

Gäubahn-Ausbau muss vorangetrieben werden

Bei der Schwarzwaldbahn gab es gegenüber dem letzten Sachstandsbericht keine wesentlichen Neuerungen. Die Elektrifizierung der Höllentalbahn/Breisgau-S-Bahn, die zukünftige Direktverbindung Villingen-Freiburg finanziert der Landkreis Schwarzwald-Baar mit, um eine umsteigefreie Verbindung Villingen-Freiburg zu ermöglichen.

Der zweigleisige Ausbau der Gäubahn wurde im neuesten Bundesverkehrswegeplan als potenzieller Bedarf eingestuft. Der einmütige Tenor der Mitglieder des Ausschusses war, dass der Ausbau in den vordringlichen Bereich des Planes eingestuft werden müsse und der zweigleisige Ausbau vorangetrieben werden solle.

Zudem wurde die Elektrifizierung der Strecke Rottweil-Villingen als überaus wichtig erachtet. Der Ausschuss war sich auch geschlossen einig, dass man die Schiene stärken müsse. Einstimmig wurde der Beschluss gefasst, die Verwaltung damit zu beauftragen zusammen mit den regionalen und überregionalen Akteuren gegenüber dem Land nachdrücklich auf die Verbesserung des Schienenpersonennahverkehrs hinzuwirken.