Edwin Fluck (Zweiter von rechts) und seine Mitstreiter nahmen die Auszeichnung des BI-Bündnisses gegen Züricher Flugverkehrsbelastung durch die Kant-Stiftung entgegen. Der Laudator des geehrten Bündnisses, der Vorsitzende der Kant-Stiftung, Berthold Lange, ist links im Bild zu sehen. Foto: Klatt

Kant-Stiftung zeichnet BI-Bündnis gegen Züricher Flugverkehrsbelastung aus. Urkunde für Fluck.

Schwarzwald-Baar-Kreis - Neben zwei anderen Bündnissen wurde auch das Bürgerinitiativen-Bündnis gegen die Züricher Flugverkehrsbelastungen in Südbaden mit dem Allmende-Preis ausgezeichnet.

Der Allmende-Preis wird an Bündnisse verliehen, die sich erfolgreich gegen gemeingüterbelastende Emissionen einsetzen. Der Preis ist insgesamt mit 7000 Euro dotiert. Laudator und Stiftungsvorstand Berthold Lange hob die Leistung der einzelnen Initiativen hervor.

Mit der Einrichtung des Luftwarteraumes Rilax über Donaueschingen für Anflüge auf den Flughafen Zürich-Kloten im Mai 2000 wurde eine bisher weitgehend verschonte Raumschaft einer starken Belastung ausgesetzt. Noch im selben Jahr hat sich die Bürgerinitiative des Schwarzwald-Baar-Kreises formiert, um den politisch gewollten Export der Belastungen durch den wachsenden Flughafen-Betrieb zum Schutz Schweizer Bevölkerungsteile zu beenden und eine faire Lastenverteilung zu erreichen. Die BI im Landkreis Konstanz wuchs seit dem Jahr 2000 aus einzelnen kommunalen Foren zusammen. Die BI Klettgau besteht seit 1984 zur Interessensvertretung gegen den zunehmenden Flugverkehr durch den Flughafen Zürich. Die BI Hohentengen wurde 1984 gegründet.

Der Sprecher des "BI-Bündnisses gegen Züricher Flugverkehrsbelastungen", Edwin Fluck, sieht in der Ehrung eine Würdigung und Anerkennung der von den Bürgerinitiativen geleisteten Arbeit.

"Diese Auszeichnung gibt mir Motivation und Kraft in den harten Auseinandersetzungen mit den politischen Entscheidungsträgern, die für den Zustand, gegen den wir kämpfen, verantwortlich zu machen sind", so Fluck.

"Es geht auch um den Wertverlust"

Er hob hervor, dass es ihm nicht nur um die Lärmbelästigung gehe, "es geht auch um Schadstoffbelastungen und die Risiken, die man mit der Nutzung unseres Luftraumes bei uns ablädt. Ich erinnere auch an die vielen Beinahe-Zusammenstöße, den Kerosinablass über dem südlichen Schwarzwald und dem Bodensee als Trinkwasserspeicher Europas. Es geht auch um den Wertverlust unseres Grund und Bodens und Wohneigentums durch die ständig steigende Nutzung unseres Luftraumes durch Zürich-Kloten."

Stiftungsvorstand Berthold lange zitierte aus einem Greenpeace-Magazin: "Auf 6000 Flugkilometer von Frankfurt nach New York jagt ein Jumbo 78 Tonnen Treibstoff durch die Düsen. Selbst wenn man diese gigantische Menge auf alle Fluggäste verteilt, verbraucht jeder inklusive Rückflug so viel Benzin, wie sein Auto im ganzen Jahr konsumiert."

Der Allmende-Preis wird durch die Freiburger Kantstiftung verliehen. Bei dem Festakt am Freitag im Historischen Kaufhaus in Freiburg wurden neben dem "BI-Bündnis gegen Züricher Flugverkehrsbelastung" auch die "IG Bohr zum Schutz gegen Lärm und Gefahrengutrisiko der Bahntrassenplanung" und das "Bündnis zum Schutz der Bienen vor Agro-Gentechnik" ausgezeichnet.

Der Laudator des geehrten Bündnisses gegen Flugverkehrsbelastung, der Vorsitzende der Kantstiftung, Berthold Lange, hob die Wichtigkeit der Arbeit der Bürgerinitiativen hervor. Dabei stünde das Wohl der Menschen und der Natur der Region im Vordergrund des Interesses und nicht ein verhinderndes Moment des Flugverkehrs insgesamt.