Offene Lehrerstellen: Zu wenige geeignete Pädagogen? Foto: dpa

Die vier Regierungspräsidien stellen im zweiten Schulhalbjahr weniger Lehrer ein, als sie könnten. Nur jede dritte der 200 offenen Stellen wird besetzt.

Stuttgart - Insgesamt 200 Stellen hat das Kultusministerium den Regierungspräsidien bewilligt, um Lehrer zu ersetzen, die in den vergangenen Monaten ausgeschieden sind oder längerfristig ausfallen. Davon werden im Februar allerdings nur 65 besetzt. Die übrigen Stellen sollen erst im Sommer vergeben werden.

Dabei würden die Lehrer schon heute gebraucht. Kultusminister Andreas Stoch (SPD) hatte am Montag in Stuttgart erklärt, dass sich die Unterrichtsversorgung an allen Schularten gegenüber dem Schuljahr 2013/14 verbessert habe. Allerdings gebe es weiter Engpässe, etwa an Grundschulen, Sonderschulen und beruflichen Schulen.

Von den 100 Stellen, die das Kultusministerium für Grund-, Haupt- und Werkrealschulen bereitgestellt hat, wurden landesweit nur 32 besetzt, im Regierungspräsidium Freiburg nicht einmal eine einzige.

Auch von den offenen 20 Stellen für die Sonderschulen wurden lediglich zehn vergeben. An den Sonderschulen fallen derzeit im Durchschnitt 5,5 Prozent des Unterrichts aus, so viel wie an keiner anderen Schulart. An den beruflichen Schulen, an denen 2,2 Prozent Unterricht ausfallen, wurden drei von 20 möglichen Stellen vergeben.

Grund für die Nichtbesetzung sei, dass für einige Lehrämter derzeit qualifizierte Bewerber fehlten, sagte ein Sprecher des Kultusministeriums. Die Stellen gingen aber den jeweiligen Schularten nicht verloren. „Im Sommer steht dann das volle Bewerberreservoir mit hochqualifizierten neue Bewerbern wieder zur Verfügung.“ Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft widersprach. Es gebe genügend qualifizierte Lehrer. So seien bei der Einstellung im Sommer 2013 beispielsweise 290 junge Sonderschullehrer leer ausgegangen