Freizeit: Markt in Heiligenbronn trotz schlechten Wetters gut besucht / Festzelt bis Sonntag stets rappelvoll

Schramberg-Heiligenbronn. Für den Heiligenbronner Zwetschenmarkt gilt das gleiche wie für den Schellenmarkt auf dem Fohrenbühl: Da muss man einfach hin, egal wie das Wetter ist. Obwohl der Traditionsmarkt jährlich zur gleichen Zeit in der Kreuz-, Kirch- und Benaventura-Hauser-Straße stattfindet, gilt das nicht für die Temperaturen. Im Vorjahr noch richtig spätsommerlich heiß und schwül, hatte der kühle Herbst am Samstag die Besucher fest im Griff.

Die zahlreichen Marktständer hatten dabei noch Glück. Denn der vom Wetterdienst angekündigte Regen kam erst zu der Zeit, als bereits vereinzelt mit dem Abbau begonnen wurde. Softeis- und Eis-Verkäufer machten nicht gerade einen Reibach, doch vereinzelt sah man Marktbummler an solch einem Nachtisch genüsslich schlotzen. Strohhüte waren ebenso weniger gefragt, dafür wurden Socken, Pullover, Jacken und Schals für die kältere Jahreszeit gekauft. Wer bereits an Weihnachten dachte, war beim Stand mit Ausstechformen für die "Brödle" am richtigen Platz. Letztere selber backen ist ja auch bei der jüngeren Generation noch in. Wie auch das Signieren von Holztafeln mit schönen Tier- und Landschaftsmotiven, das in wenigen Minuten an Ort und Stelle gefertigt wurde.

Ein paar Schritte weiter gab es für der Schwaben liebste Freizeitbeschäftigung, die Kehrwoche, von den Blindenwerkstätten der örtlichen Stiftung allerlei Straßenbesen und Handfeger. Aber auch für die Haar- und Gesichtspflege reihten sich handgefertigte Produkte wie Rasierpinsel und Bürsten auf. Der Duft von gebrannten Erdnüssen und Mandeln stieg vielen Besuchern beim Schlendern in die Nase und nicht jeder konnte der süßen Verführung widerstehen.

Nicht bei allen Marktgästen stand die Kauflust an erster Stelle. Bummeln, ansehen, Probieren und plaudern hieß bei ihnen das Motto. Wer allerdings den Krämermarkt besuchte, um Zwetschgen zu kaufen, der musste diesmal frühzeitig aus den Federn springen, um der Redewendung "Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben" aus dem Weg zu gehen. Da in diesem Jahr die Blüten vieler Bäume erfroren, fiel die Ernte entsprechend mager aus. Davon war auch der langjährige Lieferant aus der Ortenau betroffen. Schon kurz nach Mittag waren die Vorräte vergriffen. Danach mussten sich die Käufer am Stand der Feuerwehr Heiligenbronn mit Birnen zufrieden geben, die reichlicher vorhanden waren.

Wie immer sorgten viele Aktive, freiwillige Helfer und Freunde der Feuerwehr für die Bewirtung mit Schlachtplatte und Kaffee und Kuchen im Festzelt, das von Freitag bis Sonntag stets rappelvoll war. Obendrein gab es noch reichlich musikalische Unterhaltung mit der Tanzband "Alexandra und Mike", den "Heimathelden" und dem Musikverein Sulgen, der am Sonntag nach dem Gottesdienst im Zelt zum Frühschoppen aufspielte.