Bei der Kindertagesstätte Oberreute gibt es im kommenden Jahr zwei zusätzliche Stellen für Erzieherinnen, eine Stelle für eine Auszubildende sowie eine 30-Prozent-Stelle für eine Krankheitsvertretung. Foto: Wegner Foto: Schwarzwälder-Bote

Personalhaushalt: Bei Datentechnik und im Ausländeramt anfallende Mehrarbeit abfedern / Zusätzliches Betreuungspersonal

Um knapp zehn Prozent erhöhen sich die Ausgaben der Stadt Schramberg im Personaletat im kommenden Jahr. Hauptgrund der Steigerung jetzt – und in den Vorjahren ist in erster Linie die Erweiterung der Kinderbetreuung. Hinzu kommen Tariferhöhungen.

Schramberg.

16,1 Millionen Euro wendet die Stadt Schramberg im kommenden Jahr voraussichtlich für die Bezahlung ihrer Mitarbeiter auf, gegenüber 2017 bedeutet dies eine Steigerung um rund 9,6 Prozent. Darin enthalten ist eine Tariferhöhung von 2,5 Prozent ab 1. Januar. Beamte indes erhalten ihre Tariferhöhung erst versetzt zum 1. Juli.

Vor allem im Schul- und Betreuungsbereich weist der Personalhaushalt ein Mehr an Stellen auf: 12,85 Stellen kommen so beim Fachbereich Kultur und Soziales zusammen, darunter die drei Integrationsmanager, das übernommene Personal beim Förderverein Treff 12/Peter-Meyer-Schule, aber auch für die Kindergärten Oberreute, Don Bosco und zwei für die neue Gruppe in der Grundschule am Kirchplatz.

Erstmals werden auch bei der Kernverwaltung dringend benötigte Mitarbeiter eingestellt: Eine Person für die Informationstechnologie vor dem Hintergrund der neuen EU-Datenschutzrichtlinie und dem Servicebedarf bei Schulnetzen und Feuerwehr sowie eine im Bereich Öffentliche Ordnung mit Arbeitsschwerpunkt hauptsächlich für Belange des Ausländeramts, aber auch für die neue, feste Geschwindigkeitsüberwachung.

Witkowski fordert Konzept zur Personalentwicklung

Tanja Witkowski (SPD/Buntspecht) forderte in einem Antrag neben der Betreuungsarbeit auch die anderen Bereiche der Verwaltung hinsichtlich des Personals mit einem Personalentwicklungskonzept in Blick zu nehmen. Für diese werde "von der Verwaltung kaum neue Stellen beantragt, obwohl in vielen Bereichen ein immenses Arbeitspensum zu bewältigen ist." Immer wieder, so Witkowski, trete die Situation ein, dass nicht alle Vorhaben umgesetzt werden könnten, weil es an personellen Ressourcen fehle. In den kommenden Jahren würden die Mitarbeiter der Stadtverwaltung durch die beschlossenen Großprojekte noch stärker gebraucht und die Arbeitsbelastung ansteigen. Deswegen sei bis zum nächsten Haushalt 2019 ein Personalentwicklungskonzept notwendig. Dabei gehe es unter anderem um den Umgang mit Arbeitsspitzen und Überstunden, Anreize für Stellenbewerber, Teilzeit- und Führungskräfte und auch Ideen, wie Auszubildende bei der Stadt gehalten werden könnten.

"Wir arbeiten schon seit Jahren an einem Personalentwicklungskonzept", antwortete Fachbereichsleiter Uwe Weisser. "Wir werden in naher Zukunft die Führungsmannschaft ersetzen dürfen, hierfür planen wir mit viel Engagement zu agieren, in drei Jahren dürfte vieles anderes aussehen."

Die Verwaltung, so räumte er ein "habe sehr zurückhaltend Personal neu angemeldet", dabei sei die Kernverwaltung zu kurz oder kürzer gekommen. Er hoffe, "dass wir zwei Stellen bekommen, um die Dienstleistung erfüllen zu können." Was die Stadt jedoch "als familienfreundlicher Arbeitgeber anbietet, hat nicht jeder; jeder Azubi wird mindestens ein halbes Jahr beschäftigt, so sparen bei neu frei werdenden Stellen die Ausschreibung und bekommen gutes, junges Personal", verwies Weisser auf die derzeitige Praxis und versprach für das nächste Jahr einen "allumfassenden Bericht."

"Wir sehen, dass eine Belastung da ist, und wollen sehen "wo müssen wir nachsteuern", ergänzte Witkowski ihre Äußerungen. Und ihre Fraktionskollegin Ute Graf sekundierte, es sei nicht ihr Anliegen gewesen "die Verwaltung zu kritisieren, sondern zu unterstützen, dass sie in diese Richtung arbeitet."

Oberbürgermeister Thomas Herzog argumentierte, er erwarte "von meinen Mitarbeitern, dass nur das angemeldet wird, was umsetzbar ist, ein Märchenbuch anmelden wollen wir nicht."

Clemens Maurer (CDU) urteilte. er fände es richtig das Thema aufzugreifen und unabhängig vom Haushalt zu besprechen, was er aber nicht wolle, ist dies als Vorbereitung zu nehmen, um neue Stellen zu schaffen.

Sie hoffe, so Witkowski, dass die neue Stelle bei der öffentlichen Verwaltung aus "90 Prozent Ausländeramt und zehn Prozent Geschwindigkeitsüberwachung" bestehe.

Die Verteilung, so Vogel sei 0,65 Anteile Ausländerwesen und 0,35 Geschwindigkeitsmessung. "In der Praxis wird so sein, dass durch Verschiebung innerhalb der Abteilung eine komplette Stelle Ausländerwesen entsteht und von daher bessere Vertretung stattfinden kann", betonte Vogel.

Dem Personalhaushalt mit Stellenplan 2018 stimmte der Gemeinderat anschließend einstimmig zu.

  Beamte, höherer Dienst: 5 Stellen (2018, laut Stellenplan); alle besetzt (jeweils zum 30.6.2017)

  Beamte, gehobener Dienst: 22,2; davon besetzt: 17

 Beamte, mittlerer Dienst: 29,5; davon besetzt: 23,43

  Stellen im Tarifvertrag der Kommunen: 161,26; davon besetzt: 160,14

  Stellen im Tarifvertrag Wald: 1 Stelle; besetzt: 1

  Stellen im Tarifvertrag Soziale und erzieherische Dienste: 63,87; davon besetzt: 52,19

  Nachwuchskräfte (Dienstanfänger, Azubis, Praktikanten, Bundesfreiwilligendienstleistende, FSJ-ler: 34 Stellen; davon besetzt: 28

  Gesamtstellenzahl: Im Stellenplan 2018: 256,63; Im Stellenplan 2017: 243,97; davon besetzt: 237,76

*alle Angaben jeweils ohne die Eigenbetriebe Spittel-Seniorenzentrum und Stadtwerke sowie Stadtwerke GmbH