Die Anwohner freuen sich über den Besuch der Kilbesinger. Fotos: Kiolbassa Foto: Schwarzwälder-Bote

Tradition: Flüchtlings-Kinder beim Kilbe-Singen in Sulgen unterwegs

Eine regionale Tradition trägt zur Integration bei: Der kleine Adam und seine Familie gingen zum ersten Mal in ihrem Leben "Kilbe singen".

Schramberg-Sulgen. Gemeinsam mit den anderen Kindern der Rappelkiste und des Spielkreises der evangelisch-methodistischen Kirchengemeinde auf dem Sulgen, deren Eltern und Leiterin Sabine Schmolz trafen sie sich am späten Nachmittag an der Wendeplatte im Pappelweg, um dort ihren Laternenrundgang zu starten.

Zwar war es zu dieser Zeit noch relativ hell, doch da einige der Kinder noch keine zwei Jahre alt sind, darf es abends natürlich nicht allzu spät werden. Die meisten Kinder und ihre Eltern kennen sich schon sehr lange, und das Treffen zum "Kilbe singen" gehört für sie mittlerweile zur Tradition.

Adam und seine Familie leben seit Oktober des vergangenen Jahres in Deutschland, mittlerweile in einer eigenen Wohnung auf dem Sulgen. Aus diesem Grund spielt Integration eine große Rolle in seiner Familie. Zweimal die Woche besucht er vormittags die Rappelkiste, während seine Eltern und seine Oma Deutsch lernen. Doch nicht nur für Adam war das eine Premiere, auch für den gleichaltrigen Titus war es das erste Mal. Beide wurden von ihren Eltern begleitet und sogar Adams Großmutter war dabei.

Er und auch Titus hätten die Tradition des "Kilbe Singen" sehr schnell verstanden, erzählte Schmolz, zwar seien sie noch zu jung, um bei den Liedern mitzusingen, die Süßigkeiten könnten sie doch schon kräftig vernaschen. Auch die Anwohner würden sich jedes Jahr über die Kinder freuen und ab und an auch gerne Mal kräftig bei den Kilbeliedern mitsingen.