Einen neuen Hof mit Ferienwohnungen in der Bewirtschaftung halten, wie den Fleigenhof oder eine Museumsperle pflegen am Kohlwald? Kein Problem. das Konzept (rechts) zeigt die Schwerpunkte der möglichen Dorfentwicklung auf. Fotos: Ziechaus Foto: Schwarzwälder-Bote

Kontrastreiches Tennenbronn zwischen Dorf und Außenbereich / Bürger melden Verbesserungsvorschläge an

Von Christoph Ziechaus

Schramberg-Tennenbronn. Bei der Abschlusspräsentation der Ergebnisse aus der Bürgerbeteiligung zur Entwicklungskonzeption Tennenbronn wurden noch neue Anliegen eingebracht.

Während es im Dorf zu laut ist und viel Verkehr meist zu schnell durch die Hauptstraße fließt, ist es im Außenbereich zu ruhig und es gibt zu wenige Möglichkeiten zur Entwicklung der Hofstellen.

Diese Situation könnte von einem neuen Rundweg über die Höhen ums Dorf erkannt werden: die Ruhe im Blick nach oben und die Enge in der Aussicht aufs Dorf. Erika Günter vom Mooshof überm Schwarzenbach lebt auf "einem Imageträger Bauernhof" für die Landidylle, die Feriengäste und Wanderer erwarten. Die große Freiheit auf den Höfen sei aber längst eingezwängt in Vorschriften zu Tierhaltung, Bewirtschaftung der Flächen bis zum Leben der Familien unter einem Dach, manchmal auch noch denkmalgeschützt. Viele Behörden reden mit, wenn auf dem Hof umgebaut wird oder gar eine Änderung in der Bewirtschaftung ansteht.

Landschaftspflege sei zwar erwünscht, "aber niemand hilft". Die Höfe sollen schön sein, "aber der Außenbereich fällt aus der Förderung", wie sie für Sanierungen im Dorf möglich sei. Zudem werden die Erzeugerpreise von den Konzernen diktiert, bei der Milch sogar weit unter die Kosten für die Herstellung (im Schwarzwald etwa 47 Cent pro Liter, Erzeugerpreis bei 30 Cent). Zwar werden die Höfe meist im Nebenerwerb bewirtschaftet, aber "es wird sich einiges ändern" beim Wechsel der Generationen. Neben dem Leibgeding sollte die Umnutzung zum Wohnen möglich sein, aber die Hofstellen sollten in einer Hand bleiben, ohne Zersiedlung.

Feriengäste wollten auf gut markierten Wegen mit Laufzeitangaben durch eine offene Landschaft wandern, wünschte Christine Reutlinger eine Information über Wanderungen an zentraler Stelle. Dafür schlug Martin Grießhaber einen Premiumwanderweg in den Höhenlagen um den Auerhahn vor. Ein weiterer Rundweg könnte Aussichtspunkte um das Dorf verbinden. Der Blick von Außen sei notwendig, um "schleichende Veränderungen zu erkennen", die Einheimische übersehen, regte der Schwarzwald-Guide ein Programm "Unser Dorf soll schöner werden" an.