Eine Weiberg-Hexe aus Rosenfeld. Foto: Paskal

Zahlreiche Zünfte und Musiker ziehen durch Tennenbronn und treiben Schabernack. "Ichbe" als Kulturerbe.

Schramberg-Tennenbronn - Hexen, Geister und Teufel treiben beim Umzug ihr Unwesen. Die Bürgerinitiative Ichbe beantragt die Aufnahme des Eichbachers ins UNESCO-Kulturerbe.

Die Gastzünfte warteten auf den Beginn des Umzugs. Just in diesem Moment fing es an zu regnen. Einen echten Narr schreckt das aber nicht ab und so mancher hatte einen Schirm dabei, um sein wertvolles Häs zu schützen.

Gildemeisterin Helga Wölk führte den farbenprächtigen Umzug an. Die Zuschauer am Straßenrand waren bestens gelaunt und erbettelten so manche Gabe der spendenfreudigen Umzugsteilnehmer. Da waren die Glasbachhexen aus Buchenberg mit ihrem Wagen dabei. Auf diesem turnte in Schwindel erregender Höhe eine Hexe herum. In das Innere wurde so manche weibliche Zuschauerin entführt und dort bearbeitet.

Auch die Kräuterhutzeln aus der Kernstadt Schramberg schnappten sich ihre Opfer. Die Narrenzünfte waren mit vielen unterschiedlichen Figuren angereist und erfreuten damit die Zuschauer. Etliche Musikvereine sorgten für musikalische Unterhaltung.

So vertrieb sich der Musikverein aus Fischingen mit einem Platzkonzert die Zeit, bis es wegen eines Staus weiter ging. Ein Zuschauer durfte sogar die Kapelle mit dem Tambourstab dirigieren.

Die Bürgerinitiative Ichbe beantragte bei der UNESCO, dass der Eichbacher aufgenommen werden soll. Auf verteilten Zetteln war zu lesen: "Nur er allein verkörpert lokal noch diese besondere kulturelle Ausdrucksform und muss daher aufgenommen werden." Und im Lied heißt es: "Nur mit ihm isch die Fasnet schee in iserm kleine Dennebronn. Er hält mit Gaudi, Witz und manche Flöh’ diä Ichbacher Tradition." Da die Eichbacher den einzigen Wagen stellten, haben sie den Pokal für den ersten Preis gleich selbst mit gebracht. Die Guggemusik Bergstadtfetzer aus St. Georgen und die Alcaputtis drehten so richtig auf und sorgten für Bewegung bei den Zuschauern. Nach dem bunten und beinahe 90 Minuten dauernden Umzug feierte die Narrenschar weiter in der Festhalle und im Dorf.

Am Umzug beteiligt waren die Narrenzünfte aus Wurmlingen, Aichhalden, St. Georgen und Ortsteil Peterzell, Bargen im Hegau, Fischingen, Rosenfeld, Lauffen, Tuningen, Königsfeld-Buchenberg und Neuhausen, Sulz, Altheim, Schramberg sowie die Narrenzunft Rosecker aus Tübingen und sämtliche Masken der Tennenbronner Gilde und Vereine.