Fotos: Ziechaus Foto: Schwarzwälder-Bote

Neue Windkraftanlagen im Brogenwald

In einem nach Nordosten offenen Halbkreis auf den Höhen um Tennenbronn produzieren bald zehn Windkraftanlagen (WEA) sauberen Strom.

Schramberg-Tennenbronn. Die erste der beiden neuen Anlagen im Brogenwald ist bereits errichtet und soll noch in diesem Monat Strom ins Netz liefern. Das erwartet Nikolaus von Liel von den Betreibern von der Firma für erneuerbare Energien Ventus Ventures aus Hamburg. Diese erste Anlage steht auf der Gemarkung von Königsfeld-Buchenberg. Der innerhalb von nur zehn Tagen aus vier 30 Meter langen Stahlrohren errichtete Turm erreicht eine Nabenhöhe von 120 Metern. Der Rotor der Nordex-Anlage steigert mit einem Durchmesser von 117 Metern die gesamte Höhe der WEA auf 178 Meter.

Am vergangenen Dienstag wurden bei strahlendem Sonnenschein die drei Rotoren von dem 170 Meter hohen blauen Kran hochgezogen und in perfekter Maßarbeit von Kranführer und Montageteam mit jeweils um die 70 Bolzen angeflanscht. Nun müssen die in den Stahlrohren eingebauten Leitungen durchgeschaltet, die Trafos angeschlossen und der Netzzugang geschaltet werden. Dann kann mit dem ersten Testlauf bei niedriger Leistung die Anlage einlaufen und das Getriebe eingestellt werden. Diese Arbeiten sollten von den Fachkräften in etwa acht Tagen erledigt werden, wenn keine unerwarteten Probleme auftreten.

Auch an der zweiten Anlage auf der Gemarkung von Tennenbronn über der Hub laufen die Aufbauarbeiten. Erstmals im weiten Umkreis wird hier ein achteckiger Turm aus einzelnen leicht konischen Betonelementen zusammengesetzt und mit Stahldrahtseilen mit dem Betonsockel verspannt. Auf einer Höhe von 80 Metern werden auf einem Adapter dann noch zwei Stahlrohre mit 27 und 32 Metern Länge aufgesetzt. Dieser Ventur-Hybrid-Turm erreicht eine Nabenhöhe von 142 Metern. Wie bei der ersten Anlage wird eine Nordex N-117 mit dem Rotor-Durchmesser von 117 Metern aufgebaut, sodass die Anlage mit insgesamt 198 Metern über die Höhe am Brogenwald ragt. Bei diesem Hybridturm müssen nach dem Aufrichten noch Aufzug, Leiter, Plattformen und elektrische Installationen eingebaut werden. Vorteil bei dieser Bauweise ist der Transport der Betonelemente mit normalen Lastwagen; nur die beiden Stahlrohre und die drei Rotorblätter müssen in gesicherten Schwertransporten angeliefert werden. Die Inbetriebnahme dieser Anlage wird kaum vor August zu schaffen sein. Von den Betreibern ist später eine Information über die beiden neuen Anlagen für die Bevölkerung geplant.