Foto: Ziechaus

Bau der Anlage im Schwarzenbach geht zügig voran. Schon Anfang 2017 soll Strom erzeugt werden.

Schramberg-Tennenbronn - Der Bau von gleich zwei Windkraftanlagen im Schwarzenbach geht zügig voran. Schon im ersten Quartal 2017 soll dort Strom erzeugt werden.

Wanderer und Spaziergänger aus Tennenbronn und Langenschiltach machen zur Zeit gerne einen Abstecher in den Schwarzenbach zu einer Großbaustelle. Seitlich von der Kreisstraße 5530 von Langenschiltach nach Hornberg, in Fahrtrichtung Hornberg rechts im Wald, hat das Landratsamt Rottweil auf Tennenbronner Gemarkung die Errichtung zweier Windkraftanlagen genehmigt.

Bei den Einheimischen ist die Gegend auch als "Winterecke" bekannt. Wer dort lang fährt, kann die in den Wald geschlagene breite Schneise für die Zufahrt zur Baustelle nicht übersehen. Nicht weit entfernt auf der anderen Straßenseite stehen bereits zwei Windkraftanlagen eines anderen Betreibers.

Ein großes Schild wehrt den Zugang zur Baustelle ab, auch fotografiert soll nicht werden. Wer sich trotzdem über den breiten Kiesweg traut oder auf anderen Wanderwegen unterwegs ist, trifft circa einen Kilometer von der Kreisstraße entfernt auf eine große gerodete und planierte Fläche im Wald. Das große runde Betonfundament der einen Anlage ist bereits gegossen, einige Hundert Meter weiter das andere für die zweite Anlage.

150 Meter hoch

Bauherr ist die Firma Vento Ludens GmbH & Co. KG mit Sitz in Jettingen-Scheppach, zwischen Ulm und Augsburg. Das Unternehmen ist als Planer, Investor und Betreiber für Windkraft-, Fotovoltaik- und Wasserkraftanlagen tätig und hat als Unternehmensgruppe nicht nur in Deutschland, sondern hat auch in Irland, Schottland, England und der Schweiz Standorte. Vento Ludens hat auch bereits eine Anlage auf "Steigers Eck" errichtet. Die beiden neuen Enercon-Windräder mit einer Nabenhöhe von 150 Metern und einem Rotordurchmesser von 115 Metern werden jeweils drei Megawatt Nennleistung erbringen. Die Flurstücke, auf denen die zwei Anlagen entstehen, gehören Privateigentümern.

Die logistischen Herausforderung für das Heranschaffen der riesigen Bauteile und die Montage sind groß. "Alle Komponenten werden ohne Vorlagerung, wie im Projekt Prechtaler Schanze, direkt auf die Baustelle geliefert", berichtet Bauleiter Christian Oberbeck von Vento Ludens. Nach Angaben des Landratsamtes Rottweil wird der Transport der Bauteile über die Kreisstraßen 5530 und 5725 erfolgen. "Wir haben die Strecken abgefahren und geprüft", berichtet Oberbeck auf Anfrage unserer Zeitung.

Die für den Bau erforderlichen großen Eingriffe in den Wald hat die Obere Forstbehörde in einem Waldumwandlungsverfahren unter Auflagen genehmigt. "Nach Inbetriebnahme wird die jetzt freigelegten Vormontagefläche, circa ein Drittel der jetzigen Fläche, wieder zurückgebaut und renaturiert beziehungsweise aufgeforstet", versichert Oberbeck. Der jetzt breite Zufahrtsweg werde wieder verengt. Für die freibleibenden Flächen wird für den abgeholzten Fichtenwald an anderer Stelle wieder aufgeforstet. Auch die Einmündung an der Kreisstraße bliebe nicht so: Der Zufahrtstrichter werde nach Bauabschluss mittels Erdwall baulich von der Straße getrennt, so dass lediglich die Einfahrt für den bestehende Forstweg erhalten bleibt. "Die voraussichtliche Inbetriebnahme ist für das erste Quartal 2017 geplant", erklärt Oberbeck.

Dann wird auch im Schwarzenbach Strom produziert, wenn der Wind weht.