Wie schwer sind die Jacken und Flaschen? Hier wird getestet. Foto: Schwarzwälder-Bote

Freizeit: Fahrt mit dem Feuerwehrfahrzeug gehört zum Höhepunkt des Kinderferienprogramms

Schramberg-Tennenbronn. Die 15 Kinder sind die ersten, die die erneuerten Räume im Feuerwehrgerätehaus besuchen durften. Seit nunmehr neun Monaten wird dort gewerkelt und umgebaut. Dabei haben die Feuerwehrkameraden kräftig geholfen.

Im Aufenthaltsraum sind Tische und Stühle aufgebaut, und die kleine Küche ist fast fertig. Die Feuerwehrkameraden Alexander Maurer, Felix Malysek, Matthias Fichter sowie Helmut Haberstroh sind bestens für die Kinder vorbereitet. Damit diese eventuell später in die Feuerwehr kommen, ist auch Kevin Brüstle von der Jugendfeuerwehr anwesend.

Die Kinder machen eifrig mit und beantworten Maurer viele Fragen. Ganz wichtig ist an einem solchen Nachmittag, dass die Kinder über die Tätigkeit der Feuerwehr informiert werden. Viele wissen, dass die Feuerwehr bei einem Brand löscht. Sie hilft aber auch, bei Autounfällen das ausgelaufene Öl zu beseitigen oder zu binden. Wichtig ist es auch, bei Umweltkatastrophen die Tiere im Wasser davor zu schützen. Dass Katzen von Bäumen gerettet werden, ist den Kindern auch bekannt. Zur vor längerer Zeit erfolgten Rettung eines eingebrochenen Pferdes in eine Grube wollen sie wissen, wie es passiert ist und ob es dem Pferd wieder gut geht. Ganz wichtig ist Maurer, dass die Kinder im Fall eines Brandes wissen, was sie tun müssen. Zunächst sollte die Telefonnummer 112 gewählt und die fünf W-Fragen beantwortet werden. Nämlich: Wer spricht? Wo ist es? Was ist passiert? Wie viele Verletzte gibt es? Und bevor das Gespräch beendet wird, warten, ob die Leitstelle Fragen dazu hat.

Maurer spricht auch das Thema Rauchmelder an. Er meint: "Wenn der schrille Ton erklingt, erst einmal nachsehen, was den Alarm ausgelöst hat, um einen Fehlalarm zu vermeiden. Aber lieber einmal zu viel anrufen, als überhaupt nicht." Nach der Theorie folgt das Einkleiden des Feuerwehrkameraden Felix Malysek. Neben Stiefel und Hose kommen die Jacke und der Helm dazu. Malysek hat auf dem Helm oberhalb seines Namens ein A, das bedeutet Atemschutzgeräteträger. Er setzt sich die Atemmaske noch auf, darüber kommt die Flammschutzhaube und zuletzt schnallt sich Malysek die Sauerstoffflasche auf seinen Rücken. Die Kinder fragen nach dem Gewicht der Jacke. Sie dürfen die Jacke anziehen und sind darüber erstaunt, wie schwer sie ist. Maurer erklärt: "Die gesamte Ausrüstung hat ein Gewicht bis zu 25 Kilogramm. Eingerechnet ist auch der Gürtel, genannt Koppel, mit der daran hängenden Axt." Als Maurer sagt, dass damit eine Tür eingeschlagen werden kann, wollen die Kinder wissen, ob die Feuerwehr den dadurch entstandenen Schaden bezahlen muss. "Ein Menschenleben ist wichtiger und den Schaden übernimmt die Versicherung", äußert sich Maurer dazu.

Die wissbegierigen Kinder beschäftigt auch die Frage, ob es etwas kostet, Menschen zu retten. "Wir machen das ehrenamtlich, deswegen heißen wir freiwillige Feuerwehr", sagte Maurer. Auch Justin will später Feuerwehrmann werden und hat sich deshalb zum Sommerspaß angemeldet. Er wohnt in Öschelbronn und macht momentan Ferien in Tennenbronn.

Nun geht es ins Freie, um die dort aufgestellten drei Fahrzeuge zu besichtigen. Eine Gruppe interessiert sich für den Schlauchwagen mit seinen fünf Schläuchen und der Wasserpumpe, die das Wasser aus dem Bach oder Löschteich ansaugt.

Die Kinder sind inzwischen hungrig und durstig und werden von der Feuerwehr verköstigt. Kaum erwarten können sie nun die Fahrt mit dem Feuerwehrauto. Dafür ist der Fahrzeugführer und Maschinist Matthias Fichter zuständig. Nach der Runde durch den Ort kommt das Fahrzeug mit Sirenenklang, dem Martinshorn, vor dem Gerätehaus vorgefahren. Die Kinder sind total begeistert und Giuseppe ruft beim Aussteigen: "Das war richtig geil." Viel Freude bereitet den Kindern auch das Spritzen mit dem C-Rohr, einige ziehen sich sogar aus und stellen sich unter den Wasserstrahl. Mit einer kleinen Wasserspritze versuchen andere, gezielt Becher von einem Podest zu holen.

Der Sommerspaß hat den Kindern viel Freude bereitet und ihr Wissen um die Feuerwehr erweitert. Vielleicht entscheidet sich das ein oder andere Kind später dafür, bei der Feuerwehr mitzumachen.