Kleine und größere Abplatzungen sind bereits jetzt schon an den Granitplatten der Neuen Mitte in Schramberg sichtbar. Foto: Fritsche

An Granit zwischen Rathaus und Sparkasse fehlt schon Ecken und Kanten. Hüfingen kennt das Problem nicht.

Schramberg - Absplitterungen an den Granitsteinplatten zwischen Rathaus und Sparkasse werfen die Frage auf, inwieweit sich das Material auch für die Sanierung der Marktstraße eignet.

Granit- oder Betonsteine werden in Schramberg als möglicher Belag für die Marktstraße diskutiert. Um in dieser Frage weiterzukommen, hatten Mitglieder des Planungsbeirats, Gemeinderats und der Verwaltung gemeinsam mit Oberbürgermeister Thomas Herzog am vergangenen Freitag die Fußgängerzonen von Villingen, Hüfingen und Zimmern besucht. Dabei kam heraus: Die besuchten Städte und Gemeinden favorisieren Granitsteine und -platten als dauerhaften und attraktiven Straßenbelag für ihre Fußgängerzonen.

Die Befürworter von Betonsteinen in Schramberg verweisen aber auf Absplitterungen an den Granitplatten beim Rathaus. Eine Stichprobe des Schwarzwälder Boten an drei Steinreihen quer über den gesamten Platz zwischen Rathaus und Sparkasse ergab, dass an zehn Prozent (Reihe aus großen Steinplatten), sieben Prozent (ebenfalls Reihe aus großen Steinplattenreihe) und fünf Prozent (Reihe aus mittleren Steinplatten) der Steine jeweils eine kleine Absplitterung vorkam.

An Reihen aus kleinen Steinen scheinen keine oder wenige Absplitterungen vorzukommen. "Granit ist Naturstein, da können durchaus Ecken oder kleine Kantenstückchen abplatzen. Da kann es unter Umständen schon mal reichen, dass ein kleiner Stein auf der Platte liegt und ein Auto drüberfährt", erklärt Tiefbau-Abteilungsleiter Klaus Dezember vom Schramberger Rathaus. In Villingen fiele das nicht so auf, weil dort die Steine eher rund und kopfsteinplasterartig sind. Auch seien bei der dortigen gebundenen Bauweise im Betonbett die Kanten besser geschützt. Würde man alternativ die Kanten fasen, hätte man optisch gesehen größere Fugen.

Auch in Hüfingen wurden Granitsteine und Platten in einem Format ähnlich wie in Schramberg großflächig verlegt. "Solche Erfahrungen wie in Schramberg haben wir in Hüfingen nicht gemacht. Wir haben keine abgeplatzten Ecken oder Kanten", berichtet der dortige Stadtbauamtsleiter Ewald Fürderer. Die Steinplatten wurden auch dort nicht gefast, aber geflämmt, damit sie etwas rauer sind.

Die Hüfinger haben rötlichen Granit aus den Vogesen verbaut. Könnte es sein, dass der rötliche Vogesenstein robuster als der hellere Granit anderer Herkunft ist? "Mit der Marktstraße wird ja keine reine Wohnstraße saniert. Wir wollen eine attraktive Innenstadt und eine schöne Stadt kostet Geld", gibt Abteilungsleiter Dezember zu bedenken. Und mit Hinblick auf das immer wiederholte Kostenargument müsse man natürlich auch fragen: "Welchen Betonstein welcher Qualität vergleiche ich mit dem Naturstein Granit?".