Dass Tanzen eine Kunst ist, zeigen die Ehepaare Kunst, Neff, Gebert und Pfaff. Sie legen eine perfekte Tanzchoreografie mit Cha-Cha-Cha und Jive aufs Parkett. Fotos: Gebert Foto: Schwarzwälder-Bote

Kirchenfasnet: Beste Unterhaltung in der Unterwasserwelt / Kneipensterben und gelungene Witze

Schramberg. In der Unterwasserwelt der Kirchenfasnet, wo sich viele Fische, Meerjungfrauen und sonstiges Wassergetier tummelten, wurde dem närrischen Publikum schnell klar, warum Pfarrer so ungern ins Schwimmbad gehen: "Eine falsche Handbewegung, und das ganze Becken ist Weihwasser". Mit diesem und ähnlichen Sprüchen gelang es den beiden jungen Ansagern Anselm Pfaff und Benedikt Schäfer, das Publikum bei der Kirchenfasnet zum Lachen zu bringen und aufs Beste zu unterhalten.

Anselm erschien als Neptun und Benedikt, der als Badegast im "badschnass" auf dem Sulgen abgetaucht war, wurde durch den Abwasserkanal, der am Marienheim vorbeiführt, direkt auf die Bühne gespült. Er empfahl den Stadtwerken, das Leck in der Leitung schnellstmöglich zu stopfen. Zuvor hatten die jungen Mitglieder der Freien Katholischen Katzenmusik den Hanselsprung angeführt und den Saal in närrische Stimmung versetzt.

"Einen typischen Gottesdienst" mit Pfarrvikar Meinrad Hermann demonstrierten die Ministranten bei ihrem Auftritt, und während der gefühlt fünfstündigen Predigt vertrieben sie sich mit allerhand anderen Dingen die Zeit. Bei den Verkündigungen wurde klar, warum sich der Pfarrvikar das ganze Jahr auf die Rorategottesdienste im Dezember freut, weil er dann nämlich sein Frühstück nicht selber machen muss. Als Antwort auf den Schlusssegen seufzten alle Ministranten: "Gott sei Dank".

Das Leitungsteam der Ministranten flötete in der nächsten Nummer auf unterschiedlich großen und verschieden gefüllten Flaschen ein ganzes Musikstück und natürlich durfte der Narrenmarsch als Zugabe nicht fehlen. Für diesen gelungenen Auftritt gab es für die Jugendlichen viel Applaus. Hansjörg Ragg, vom Kneipensterben in Schramberg inspiriert, kam als DJ Ötzi in den Saal und besang "Die kleine Kneipe in unserer Straße". "Pfarrer Kocholl", in Stimme, Lachen und Gestik meisterhaft imitiert von Anselm Pfaff, verteilte das Mittel im Publikum, mit dem er so viel abgenommen hat. Auch erzählte er, dass sich der Kirchengemeinderat ernsthaft Sorgen um ihn machen würde, da es bald keinen Metzger mehr in der Stadt gäbe. Er könne jedoch alle beruhigen: "Un isch der letzte Metzger weg, ernähr ich mich von meinem Speck".

Dass Tanzen eine Kunst ist, zeigten die Ehepaare Kunst, Neff, Gebert und Pfaff. Sie legten eine perfekte Tanzchoreografie mit Cha-Cha-Cha und Jive aufs Parkett, was mit viel Applaus belohnt wurde. Der echte Pfarrer Kocholl holte sich Witzpaten auf die Bühne und gab eine Pointe nach der anderen zum Besten, bevor er zusammen mit vier Ministranten und dem ersten Vorsitzenden des Kirchengemeinderates mit blau gefärbten Haaren nach dem Vorbild von Benedikt Schäfer auf der Bühne schunkelte und tanzte.

Zum krönenden Abschluss erzählten die Pfadfinder ein Unterwassermärchen von Triton, dem König des Meeres, einem "wunderschönen" Prinzen und von Arielle, die sich in den Prinzen verliebte. Nach einem dramatischen Verlauf kam alles zu einem guten Ende und mit ihrem witzigen Schauspiel brachten die Pfadis das Publikum zum Lachen. Nach dem Finale, zu dem alle Akteure noch einmal auf die Bühne gerufen wurden, spielte Toms Wilder Süden zu Polonaise und Tanz auf.