Das Wallfahrtsteam des Klosters Heiligenbronn in Zwiefalten. Foto: Schwarzwälder-Bote

Beim Gesang die wundervolle Akustik des Zwiefaltener Münsters erlebt / Mit dem Boot in die Wimsener Höhle

Schramberg-Heiligenbronn. Zu ihrem jährlichen Ausflug trafen sich die Mitglieder des Heiligenbronner Wallfahrtsteams.

Gemeinsam mit den Schwestern feierten sie zum Auftakt den Erntedankgottesdienst in der Hauskapelle des Klosters mit. Danach brach die Gruppe in Richtung Ostalb auf, direkt nach Hayingen bei Zwiefalten. Der anfängliche Frühnebel wich bald, und die Sonne tauchte die herbstliche Landschaft in warmes Licht.

Erstes Ziel war die Wimsener Höhle. In zwei Booten fuhren die Fährleute die Gruppe in die 1,5 Millionen Jahre alte Höhle. Sie ist Deutschlands einzige mit dem Boot befahrbare Schauhöhle. 70 Meter weit steuerten sie die Gäste in die Höhle hinein. Durch das kristallklare Wasser konnte man bis auf den Grund sehen. Bei der Rückkehr ans Tageslicht suchte jeder die wärmenden Sonnenstrahlen, beträgt die Höhlentemperatur doch ganzjährig nur acht Grad. Nach dem gemeinsamen Mittagessen wanderte man auf dem herrlichen Weg entlang der Aach nach Zwiefalten, dem eigentlichen Ziel der Ausfahrt. Dass das Juwel des schwäbischen Barock an diesem Sonntag mit viel Prominenz das 250. Weihejubiläum feierte war Zufall. So konnte die Wallfahrtsgruppe bei der Ankunft gerade die Abreise des gut gelaunten Ministerpräsidenten Kretschmann mitverfolgen. Sie selbst wurde vom Münsterpfarrer Paul Zeller erwartet und begrüßt. Die Führung durch das Münster übernahm ein exzellenter Kenner der Kirche, Erich Schäfer. Seit über vier Jahrzehnte erläutert er kurzweilig und mit viel Sachverstand den Besuchern das im Barocken Stil einzigartig ausgeschmückte Gotteshaus. Auch die 1000-jährige wechselvolle Geschichte des Klosters Zwiefalten floss in seine Erklärungen ein. Als Höhepunkt der Führung schloss Schäfer auch die Türen zum Chorraum der Kirche auf. Dort beeindruckt das kunstvoll aus Nussbaum geschnitzte Chorgestühl des Riedlingers Johann Josef Christian, der zusammen mit dem Villinger Meister Martin Herrmann dieses Kunstwerk geschafften hatte.

Bei dem Kanon "Lobe den Herrn, meine Seele…", den die Gruppe anstimmte, konnte man die wunderschöne Akustik des Kirchenraums erahnen.

Nach dem Besuch des Münsters wurden die Eindrücke bei Eis oder Kuchen und Kaffee verarbeiten. Zu Fuß ging es zurück nach Wimsen. Auf der Heimfahrt zeigte sich die Sonne noch einmal und begleitet von ihrem stimmungsvollen Untergang über dem Schwarzwald erreichten die Ausflügler Heiligenbronn.