In der Heimbachstraße in Waldmössingen wird kurz hinter dem Ortseingang auf der rechten Seite in Blitzer montiert, der in beide Richtungen messen kann. Foto: Herzog

Stationärer Blitzer in Waldmössingen kommt. Zusätzlich sollen "Smileys" Autofahrer zur Vernunft bringen.

Schramberg-Waldmössingen - Der stationäre "Blitzer" in der Heimbachstraße in Waldmössingen kommt. Zusätzlich sollen "Smileys" die Raser in den anderen Ortsdurchfahrten zur Vernunft bringen. Darauf legte sich der Ortschaftsrat am Montag nach langer Diskussion fest.

Einigkeit über das schon mehrfach beratene Thema herrschte im Ratsgremium allerdings nicht.

Rat Frank Stephan bezweifelte den Erziehungseffekt durch eine stationäre Radaranlage. Wie er wusste, werde davor abgebremst und gleich danach wieder beschleunigt, wodurch die Maßnahme verpuffe. Seiner Meinung nach könnten für die rund 100.000 Euro, die nach Auskunft von Cornelia Penning vom Amt für Recht und Sicherheit eine Anlage inklusive Stromanschluss und Fundamente kostet, in der Vorstadt- und in der Heimbachstraße Verkehrsinseln zur Reduzierung der Geschwindigkeit eingebaut werden.

Diese Kalkulation widerlegte Oberbürgermeister Thomas Herzog. Die Querungshilfe in der Aichhalder Straße in Sulgen habe ohne Zebrastreifen rund 100.000 Euro gekostet. Bei vier Ortseingangs-, beziehungsweise Ausgangsstraßen bedeuteten dies rund 400.000 Euro, rechnete Herzog vor. Im Sinne der Haushaltskonsolidierung, so Rat Michael Schneider, müsste man vor dem Kauf einer stationären Geschwindigkeitsmessanlage vier Smileys fest installieren und testen, ob damit die gewünschte Reduzierung der Fahrtgeschwindigkeit erreicht werde.

Damit konnte sich Ratskollege Jürgen Kaupp nicht anfreunden. Der Ortschaftsrat habe jahrelang um einen Blitzer in der Heimbachstraße gekämpft und dies eigentlich auch schon in einer früheren Sitzung mehrheitlich beschlossen. Davon sollte nicht abgerückt werden. Das Thema sei noch nie, auch nicht im Stadtrat, wegen der Kosten und der Rentabilität diskutiert worden. Die dargelegten Fallzahlen seien nur Annahmen. Ob diese so in Waldmössingen zuträfen, stehe auf einem anderen Blatt.

Volle Unterstützung erhielt Kaupp von Ratskollege Jürgen Moosmann. Es sei hinlänglich bekannt, wie schnell in der Heimbachstraße hinein- und hinausgefahren werde. In Beffendorf habe der Blitzer nachweislich geholfen. Es gehe in erster Linie um die Sicherheit und nicht um Kosten, bekräftigte Moosmann. Rätin Annette Jauch brachte es auf den Punkt: "Da wird gerast ohne Ende. Das bekommen wir nur mit einem Blitzer in den Griff."

Einstimmig beschlossen die Räte, zusätzlich zur mobilen Geschwindigkeitsüberwachung in Waldmössingen an noch zu bestimmenden Stellen in der Vorstadtstraße, in der Winzelner Straße und in der Seedorfer Straße fest installierte Geschwindigkeitsanzeigetafeln ("Smiley") aufzustellen. Ferner soll ein mobiler Smiley und eine Box zur verdeckten Verkehrsanalyse beschafft werden. Dadurch kann nachgewiesen werden, ob Bürgerbeschwerden begründet sind. Der Kauf einer stationären Messeinrichtung für die Heimbachstraße und die Einstellung der Mittel in den Haushaltsplan 2018 wurde bei zwei Gegenstimmen mehrheitlich befürwortet.

Für das Stadtgebiet sollen acht Smileys für 16 700 Euro bestellt werden. Im aktuellen Haushaltsplan stehen hierfür 20.000 Euro zur Verfügung.