Foto: Wegner

Teilnehmer gehen mit originellen Ideen an den Start. Veranstaltung fand erstmals vor 80 Jahren statt. Mit Video.

Schramberg - Vor 80 Jahren schwammen das erste Mal die Zuber auf der Schiltach. Zum Jubiläum kamen auch der Landesvater und die Landesmutter zur Da-Bach-na-Fahrt.

Was am Rosenmontag die Motivwagen im Rheinland sind, das sind mit ihren Aufbauten die Zuber in Schramberg. Tausende Zuschauer säumten wieder die Schiltachufer. Das Wetter hatte ein Einsehen: Es nieselte nur. Ministerpräsident und seine Gattin, Landrat und Oberbürgermeister hatten es kaum auf die Ehrentribüne geschafft, trieben auch schon die Stadtmusiker einzeln im Wasser vorbei, sich an ihre Instrumente klammernd. Dann eröffnete Startfahrer Peter Sauer den Reigen der 42 Zuber. Alle mussten die Doppelschikane bei der Ehrentribüne passieren: Zuerst die Rutsche an der Wasserschwelle, dann die Brücke. Die rasierte zu hoch gebaute Zuber und zwang die Köpfe der Fahrer runter. Die erkannten das Hindernis oft erst im letzten Moment. Das Publikum hielt dann den Atem an.

Immer lustig für die Zuschauer, wenn ein Zuber leer vorbei trieb und die Besatzung hinterher schwamm, wie schon bei Startnummer eins, dem Zuber "Raabschied" von Sebastian Roming und Christian Ragg. Oder wenn ein Zuber halb zerlegt um die Kurve kam und sich bei der Rutsche ganz zerlegte oder wenigsten kenterte. Keiner schaffte das so gründlich wie Stephan Storz und Michael Wiedmaier mit dem Zuber "Fasnet voller Glück". Sie erhielten dafür den Patsch-Nass-Orden. Erfahrene Fahrer in stabileren Zubern schafften die Rutsche auch stehend oder sogar tanzend. Ministerpräsident Winfried Kretschmann und Ehefrau Gerlinde hatten sichtlich ihre Freude. Landrat Wolf-Rüdiger Michel erklärte ihnen alles bei Bedarf. Volker Kauder auf der Tribüne hätte das auch tun können, so oft war er schon bei der Da-Bach-na-Fahrt.

Zwei der Zuber erhielten besondere Aufmerksamkeit: Michael und Philpp Melvin mit ihrem Jubiläumszuber voller Blumen, Hansel-gelber natürlich. Und Pfarrer Michael Jonas, der es mit Gottes Segen und der Hilfe von Mitfahrer Jörg Hafner bei seiner Premierenfahrt mit dem Zuber "Glöckner von Notre Dame" gut die Schiltach runter schaffte.

Die letzte Fahrt gehörte wie immer Siggi Brändle im klassischen Zuber. Jahrelange Erfahrung zahlte sich aus. Keiner kam so ruhig und elegant um die Kurve. An der Rutsche stoppte er: Die beiden Feuerwehrleute durften sich aus der Maggi-Flasche stärken. Dann gings mit Hüftschwung elegant das Gleichgewicht ausgleichend die Rutsche runter weiter bis zum Ziel.

42 tolle Zuber waren gestartet, fünf wurden besonders prämiert: Platz 1 für "Ärztehaus Schramberg" (Sven Kindler, Achim Schaub), Platz 2 für "Reine Luft durch Feenhand" (Tobias Profft, Rainer Fader), Platz 3 für "Durch die Zeit im Kirchenbach" (Volker Weißer, Oliver Schumacher), Platz 4 für "Lafer – schlechte Gerichte schön gekocht" (Nico Knebel, Jürgen Kern) und Platz 5 für "Carneval meets Hoorig Katz" (Michael Rauch, Oliver Merk). Der Rookie-Orden für den Nachwuchs ging an "Manta Manta" (Tobias Pfundstein, Peter Böckeler, für beide war es die zweite Fahrt). Gefeiert wurde dann abends auf dem Da-Bach-na-Fahrer-Ball im Bärensaal.