Premiere: Kirsten Moosmann als stellvertretender HGV-Vorsitzende eröffnete mit Oberbürgermeister Thomas Herzog die zehnte "Jams".. Foto: Schwarzwälder-Bote

Vor zehn Jahren Lehrstellenmangel, heute fehlen Azubis / Messe stetig weiterentwickelt

Schramberg-Sulgen (lh). So schnell können sich die Zeiten ändern. Bei der Eröffnung der ersten "Jams" 2006 begann der heutige Ministerialdirektor Herbert O. Zinell die Begrüßungsrede so: "Ausbildungspakt gescheitert". Der Deutsche Gewerkschaftsbund stellte für das Bundesgebiet eine weiter wachsende Lücke zwischen Lehrstellen und der Nachfrage danach fest.

Heute, zehn Jahre später, gibt es wieder eine Lücke zwischen Angebot und Nachfrage. Allerdings in umgekehrter Richtung: Jetzt fehlen die Azubis. Zehn Jahre Schramberger Berufsinformationsmesse war für Kirsten Moosmann, zweite Vorsitzende des Handels- und Gewerbevereins Schramberg, es wert, einen Blick zurückzuwerfen. 2006 sei die Berufsmesse in den Räumen des Bärensaals, Marienheims und auf dem Rathausplatz erstmals gestartet. Damals seien wie heute 33 Aussteller dabei gewesen. Am höchsten sei deren Zahl 2014 mit 40 Betrieben aus Industrie, Handel, Handwerk, Dienstleistungssektor und Behörden gewesen.

Nach zwei Jahren in der Talstadt sei man räumlich an die Grenzen gestoßen und habe die Veranstaltung in die Sulgener Festhalle, Grundschule und Pausenhof verlegt. Man habe sich auf den Anfangslorbeeren nicht ausgeruht, sondern immer etwas Neues ausprobiert. Zum Beispiel, um auf dem roten Teppich vom Schulhof in die Pausenhalle der Grundschule zu gelangen und einen Hauch von besonderer Gastlichkeit zu erleben. Ein wenig stolz sei sie darauf, dass die "Jams" die erste Berufsmesse im Kreis Rottweil gewesen sei, noch bevor der "Starter" angefangen habe.

Vor drei Jahren seien erstmals Scouts, die die jungen Messebesucher in kleinen Gruppen und aufgeteilt nach Interessensgebieten durch die Ausstellung begleiten, eingesetzt worden. Hierfür seien Schüler des Schramberger Gymnasiums sowie Auszubildende der Firmen Kern-Liebers und Trumpf-Laser in deren Betrieben geschult worden. Das habe sich bewährt und dadurch werde auch diese Schule mit eingebunden, hob Moosmann hervor.

Natürlich gebe es Schüler, die mit Rucksack kämen und auf die Jagd nach Werbegeschenken und Süßigkeiten gingen. Doch zum größten Teil werde der erste wichtige Schritt ins Berufsleben getan. Für 16 Firmen, die seit Anfang an dabei seien, habe der HGV kleine Geschenke parat. Auch sei extra eine Geburtstagstorte gebacken worden.

Nur Hausmeister Bernhard Mantel werde ein letztes Mal dabei sein, bedauerte Moosmann und verteilte an folgende Stammgäste Pralinen und Flüssiges: Klaus Armbruster (HGV), Sarah Langenbacher (WiFö), Bernhard Mantel (Hausmeister), Agentur für Arbeit, AOK, Bundeswehr, Junghans Microtec, Firmengruppe Simon, Kern-Liebers, Kreissparkasse, Magnetfabrik Schramberg, Polizei, Schwarzwälder Bote, Schweizer Electronic, Stadt Schramberg, Stiftung St. Franziskus, Trumpf Laser, Vega-Grieshaber und Volksbank Schwarzwald-Neckar.