Sabine Dietzig-Schicht mit der ausgestellten Bahnleuchte vor dem Modell des Bahnhofs Schramberg. Foto: Ziechaus Foto: Schwarzwälder-Bote

Stadtmuseum: Modellbahnhof zu sehen

Zum gerade gefeierten 150-jährigen Jubiläum der Stadt Schramberg liegt die Eröffnung der Eisenbahnlinie von Schiltach in die aufstrebende Industriestadt Schramberg 125 Jahre zurück.

Schramberg. Der damals groß gefeierte Anschluss an das Eisenbahnnetz wird jetzt mit einer Ausstellung im Schloss gefeiert, die einem staubigen Dachbodenfund zu verdanken ist.

Unter dem Dach im Schloss fanden sich vier Holzplatten, auf denen ein Modell des Bahnhofs neben der Schiltach erschien. Bei genauem Hinsehen kam Sabine Dietzig-Schicht die zündende Idee: "Warum stellen wir das nicht aus?" So einfach und spontan kam die neue Museumsleiterin zu ihrer ersten Ausstellung im Schloss.

Die Ausstattung zum aus vier Platten zusammengesetzten Modell steuerte Carsten Kohlmann aus Beständen im Stadtarchiv und aus seinen Sammlungen bei, mit alten Fotos und einigen Bahn-Leuchten (ja, so was gibt es als Handleuchten). Beim Rundgang durch die Ausstellung kommt man aus dem Wartesaal auf den Bahnhof mit Fotos der ersten geschmückten Dampflokomotive und Szenen an anderen Haltestellen.

Eine Skizze zeigt die Weiterführung der Bahnlinie über Falkenstein, Haltestelle Kirnbach im Bogen hinauf nach Sulgen und Aichhalden – Tagträume, die vielleicht auch einige der Auswanderer hatten, die sich 1928 zum Abschiedsfoto auf dem Bahnsteig sammelten. Leider endet die Bahnzeit in Schramberg schon mit einem Zeitungsbericht über die letzte Personenzugfahrt 1967 zum 100-jährigen Stadtjubiläum, und 1988 fuhr auch der letzte Gütertransport auf den Schienen neben der Schiltach.

Heute ist der Bahndamm ein schöner und in dieser Gegend ein selten bequemer Radweg ins Kinzigtal. Das Modell der kleinen Spur N hatten drei Lehrer und fünf Gymnasiasten 1985 gebaut, aber nicht ganz fertiggestellt. Für die vielen Bäume an der Schiltach aus geklebten Holzspänen und den Bahnhof hat die Zeit wohl gereicht, auch die Lage und Grundrisse der etwa 50 Gebäude am Umschlagplatz Bahnhof sind festgelegt. Statt kleiner Modelle stehen einige Postkarten von den ehemaligen Häusern auf der Platte.

Wer seine Erinnerungen auffrischen will, kann das noch bis 19. November tun; im Obergeschoss kann man in der Ausstellung der Foto-Gilde wieder im "Schramberg 2017" landen.