Im Salzkammergut warteten auf die Schramberger Wanderer auch anspruchsvolle Gebirgspfade. Foto: Schwarzwaldverein Foto: Schwarzwälder-Bote

Wanderwoche im Salzkammergut

Schramberg. Der Schwarzwaldverein Schramberg verbrachte seine Wanderwoche im Salzkammergut in Österreich. Die Gruppe von 49 Wanderern logierte in einem gemütlichen Hotel direkt an einem Golfplatz, den Attersee zu Füßen, das herrliche Panorama des Höllgebirges vor Augen.

Die Anfahrt wurde mit einem Spaziergang von Herrsching zum Kloster Andechs am Ammersee aufgelockert und ein freundliches, hilfsbereites Team vom Hotel begrüßte die Teilnehmer in Abtsdorf am Attersee, dem größten See im Salzkammergut. Die Teilnehmer hatten täglich die Auswahl zwischen zwei Wanderungen unterschiedlicher Länge und Anforderung.

Am ersten Tag führte die gemäßigte Tour in rund dreieinhalb Stunden und 513 Metern Aufstieg von St. Gilgen entlang des Wolfgangsees unterhalb des Schafbergs zur Falkensteiner Kapelle mit einem Abstieg von 485 Metern bis nach St. Wolfgang. Die zweite Gruppe stieg von St. Gilgen aus steil bergauf bis zum Eibensee, einem echten Naturjuwel. Am höchsten Punkt dieser Tour, auf dem Almkogel, belohnte eine grandiose Aussicht über den Mondsee die vorherigen Anstrengungen. Wieder zurück in St. Gilgen schauten die Wanderer auf eine besonders abwechslungsreiche Tour zurück, mit einem Aufstieg von 611 Metern und einem Gesamtabstieg von 767 Metern. Per Bus erreichte auch diese Gruppe St. Wolfgang zu einem kleinen Besichtigungsbummel.

Zweiter Tag. Ziel: das Dachsteingebirge, ein Karstgebirge mit vielen Höhlen. Die Seilbahn brachte die Wanderer in drei Etappen zur Gjaidalm am Krippenstein, wo es in ständigem Auf und Ab auf Bergpfaden bis zum Wiesberghaus zur Einkehr ging. Erst auf dem Rückweg hüllt die Sonne die Berglandschaft in strahlenden Glanz und der Gletscher oberhalb der Simonyhütte grüßt herab.

Die Wanderer der gemäßigten Tour genossen derweil den Heilbronner Weg bis zum berühmten Aussichtspunkt Fünf Finger. Der anschließende gemeinsame Spaziergang durch Hallstatt, Weltkulturerbe, wurde durch plötzlich auftretenden Platzregen beendet. Am Mittwoch konnten die Teilnehmer bei zwei Stadtführungen Geschichte, Architektur, Lebensart im sonnigen Wien kennenlernen und vor allem den Wiener Charme der beiden Stadtführerinnen genießen.

Am Donnerstag erwartete der Feuerkogel am Höllgebirge die Wanderer mit anspruchsvollen Gebirgspfaden durch ausgedehnte Latschenfelder. Die Genusswanderer erstürmten das Europakreuz, in dem Gesteinsproben aller europäischen Länder präsentiert werden und nahmen im Anschluss den angenehmeren Almrundweg bis zum Helmenkogel unter die Wanderschuhe.

Die Nebelschwaden erlaubten dennoch Aussicht auf die umgebende Landschaft, Auf dem Rückweg konnten die Wanderer aber ihre mitgebrachte Regenausrüstung auf Tauglichkeit testen.

In bester Erinnerung wird den Teilnehmern der sportlichen Tour die Hütteneinkehr bleiben, wo ein Team von zwei jungen Frauen und einem feschen Hüttenwirt, froh über die Abwechslung, alle mit einer deftigen Suppe, Kaffee und Kuchen auf herzliche Weise versorgten. Das vom Hüttenteam ausgegebene Zirbenschnäpsle konnte die ohnehin schon gute Stimmung nur noch minimal verbessern.

Kurz vor dem Aufbruch gelang es noch, eine Gruppe von Gemsen zu beobachten, die leichtfüßig über die Felsen hüpften. Ganz so elegant schafften es die Wanderer zwar nicht über die Felsenpfade, doch zufrieden über ihre Leistung erreichten alle wohlbehalten die Seilbahn.

Das kapriziöse Wetter, das schon den ganzen Sommer über herrschte, stellte das Planungsteam vor knifflige Herausforderungen, trotzdem gelang eine harmonische Wanderwoche, die am letzten Tag durch den Besuch der Basilika in Mondsee, einen Rundgang durch Bad Ischl und dem Besuch der Kapelle in Traunkirchen mit der berühmten Fischerkanzel. Abends beleuchtete ein Film über das Salzkammergut die Traditionen und Eigenheiten, während an zwei anderen Abenden Hans Heinzelmann mit seinem Akkordeon das gemeinsame Singen begleitete.

Verwöhnt von den immer hervorragend ausgearbeiteten Wanderwochen, erlebten die Wanderfreunde auch im Salzkammergut ein wirklich hochinteressantes Gebiet, das wandertechnisch sicherlich noch lange nicht ausgereizt ist. Ein Dankeschön ging an die beiden Wanderführer Bernd und Eva Verwold.

Bei einem Film- und Diaabend Anfang November werden die Teilnehmer noch einmal gemeinsam Rückschau auf das Erlebte halten.