Komplikationen in der Frauen-WG wegen einer Erbschaft. Foto: Herzog Foto: Schwarzwälder-Bote

Kolpingtheater: Nach geplatzter Erbschaft bleibt das Trio am Ende auch ohne Männer weiter unschlagbar

Schramberg. Viel Aufwand um fast nichts und die Tücken einer Frauen-WG. Das Lustspiel "Dr reinschde Weiberhaufa" im Bärensaal hatte viel Authentisches zu bieten. Wer jedoch glaubte, in diesem von der Laienspielgruppe der Kolping Schramberg aufgeführten amüsanten Mundart-Dreiakter stünden nur Frauen auf der Bühne, hatte sich getäuscht. Die männlichen Paraderollen fehlten keinesfalls.

Unterschiedlicher hätten die Charaktere des Trios in der WG nicht sein können. Und doch funktionierte sie, wie die drei Frauen mit dem mehrmals wiederholten Spruch "Auch ohne Männer sind wir unschlagbar" bekräftigten. Da ist zum einen die resolute Alex (Stephanie Wolber), die gerade in Scheidung lebt und einen kleinen Rosenkrieg mit Noch-Ehemann Jürgen (Thomas Neff) führt.

Der lässt als vermeintlicher Weiberheld nichts unversucht, mit Tina (Verena Seeck) zu flirten, die das Klischee einer blonden, naiven Friseurin hervorragend verkörpert und dem Publikum mehrfach Szenenapplaus entlockt. Annette (Valerie Neff) ist eher der ruhende Pol. Sie verliert aber ständig beim Schnick-Schnack-Schnuck und muss an die Haustüre, wenn‘s klingelt.

Ein Anruf, in dem Alex vom Tod einer ihrer Tanten erfährt und sich eine reiche Erbschaft in Form eines Aktienpakets ankündigt, bringt die Alltags-Idylle gehörig durcheinander. Die Verstorbene will ihr Geld in guten Händen wissen und das Vermögen soll nur geerbt werden, wenn die Familienverhältnisse in Ordnung sind. Da passt eine angehende Scheidung natürlich nicht ins Bild einer heilen Familie.

Fortan muss Annettes Verlobter Dieter (Moritz Ragg) Alex’ Mann spielen und Friede-Freude-Eierkuchen verbreiten. Ein unberechenbares Risiko sehen die drei Frauen im neugierigen Hausmeister Kurt Pfleiderer (Roland Rudolphy), der mit Konzertkarten der Rolling Stones zum Schweigen gebracht werden soll. Es dauert nicht lange und Tante Amalie (Barbara Aßfalg), Schwester der Verstorbenen, lässt sich für drei Tage in der WG einquartieren. Sie durchschaut das falsche Spiel mit Putzfrauen (Annette und Tina) bei Nacht und Juwelier (Jürgen) im Schlafzimmer recht schnell, auch weil Kurt sich verplappert.

Amalie spielt die Ahnungslose und lässt sich von Alex und Dieter den Hof machen und bedienen, bis Alex kurz vor einem Nervenzusammenbruch steht. Amalie bekennt sich ihrer Zuneigung zu Kurt und hält Alex für erbfähig, wenn sie mit dem Geld ein Gasthaus eröffnet und sie und Kurt einstellt.

Just in die Feierlichkeiten mit Champagner platzt die Nachricht aus dem Radio vom schwarzen Freitag an der Börse, wodurch die geerbten Aktien kaum noch etwas wert sind. Doch die drei Frauen der WG nehmen es gelassen und versichern: "Dann bleibt es halt wie es ist. Auch ohne Männer sind wir unschlagbar".

Als Souffleure wirkten Bärbel Hartmann und Martin Schneider und Maskenbildnerinnen Annette und Annerose Rudolphy hinter den Kulissen. Für die Technik zeichneten sich Dietmar Gebert, Ludwig Hartmann, Rudi Huber und Peter Moosmann verantwortlich. Bewirtet wurden die Besucher von Deutschlands schnellsten Bedienungen, den Triathleten Schramberg.